Interview von Axel Ukena mit Trainer Pellmann

Frank Gerisch, 14.10.2016

Interview von Axel Ukena mit Trainer Pellmann

(Sportredakteur Axel Ukena interviewte unseren Trainer Rico Pellmann zur aktuellen Situation in der Ersten, seinen Beziehungen zu anderen regionalen Vereinen und Zielen mit dem FSV Schleiz. Augenmerk wurde dabei auch auf Christian Graewe gelegt, der Bad Blankenburg im Alleingang abschoss. Aber lest selbst, es lohnt sich auf jeden Fall.)

Fußball

Dreifachtorschütze von Bad Blankenburg war bisher Bankdrücker. Trotz Platz sieben sieht der Schleizer Trainer Rico Pellmann Unruhe in seinem Team. Zugleich blickt er auf die Landesklasse-Derbys und was ihn mit Weida, Zeulenroda und Greiz verbindet.

Von Axel Ukena

 

Schleiz. Der FSV Schleiz nutzt die Punktspielpause zum Generieren. Der Landesklasse-Aufsteiger ist inzwischen auf Platz sieben angekommen. Dennoch ist Trainer Rico Pellmann noch nicht ganz zufrieden. Warum, das sagt er uns im Gespräch.

 

Die zwei Erfolge gegen Schott Jena II (6:2) und Bad Blankenburg (5:5) kamen zum richtigen Zeitpunkt, oder?

Vor allem der 6:2-Sieg gegen Jena hat überrascht, den wir in Unterzahl herausspielten. Die Erfolge waren beide wichtig, damit wir unsere Zielstellung nicht aus den Augen verlieren.

Trotzdem hegen Sie noch einige Zweifel, warum?

Es ist irgendwie immer noch Unruhe in der Mannschaft. Wir haben immer noch nicht den Weg zum Spielerischen gefunden, was uns halt letztes Jahr ausgezeichnet hat. Es sind entweder noch Anpassungsschwierigkeiten, es ist vielleicht noch ein bissel Angst, die da mitspielt. Aber ich denke, diese zwei Siege, vor allem der in Unterzahl gegen Schott - dass wir da eine richtig gute Mannschaftsleistung geboten haben. Nach dem Feldverweis haben wir das Ding umgebogen beim 1:2-Rückstand. Das war eine beachtliche Leistung.

Der 5:3-Erfolg in Bad Blankenburg am Montag darauf lässt aber auch aufhorchen?

Dass sich die Mannschaft zwei Tage später da noch mal richtig reingehauen hat und ein richtig klasse Spiel gemacht hat, sollte doch für die nächsten Spiele etwas Sicherheit geben.

Bad Blankenburg gilt doch bislang als heimstark, oder?

Ich fand die Mannschaft jetzt gar nicht so gut. Vielleicht hat dort auch der eine oder andere gefehlt, darüber hab ich jetzt nicht den Überblick. Wir hatten aber selbst ein Problem, weil wir keine Leute hatten.

Was macht der Trainer da auf die Schnelle?

Ich hab jemand spielen lassen, der sonst immer Reservist war. Er hat halt viermal aufs Tor geschossen und dreimal getroffen und einmal davon noch den Pfosten. Das hat gerade so richtig gepasst.

Das glückliche Händchen des Trainers. Sollten Sie das nicht öfter machen und Reservisten eine Chance geben?

Wohl schon, weil, die sind ja auch ein bisschen angefressen, weil sie die ganze Zeit nicht gespielt haben. Sie legen sich da so richtig ins Zeug, und das ist gar nicht so verkehrt, wenn man den einen oder anderen, der sich vielleicht mal überschätzt, einfach mal zugucken lässt. Das hat zwar hier nicht gepasst, weil einige Leute gefehlt haben, aber das wird sich in den nächsten Wochen auch wieder entspannen vom Personal her und dann werden einige Leute auch mal draußen sitzen müssen. 

Im Moment steht Schleiz auf Platz sieben. Bei unserem Gespräch vor dem Stadtroda Spiel stand Schleiz im Keller. 

Da hatten wir auch ein bisschen Pech. Es war für uns auf jeden Fall gegen Stadtroda mehr drin. Ein Konter war der Knackpunkt, ein zweiter folgte. Aber es hätte nicht sein müssen. Jetzt haben wir als nächsten Gegner Weida. Wieder eine Mannschaft, die ganz vorn mitspielt. Da gucken wir mal. Ich bin ganz zuversichtlich, dass wir in der Saison Platz fünf hinkommen. Daran werden wir arbeiten.

Ist Weida der erste richtige Gradmesser? Schleiz und Weida haben ihre Titel in den Kreisoberligen souverän eingefahren, sie begegnen sich also auf Augenhöhe?

Weida ist schon Favorit, die haben ganz anderes Personal aus Jena mitbekommen. Und was da an Personal aus Weida noch da ist... - Ich habe jahrelang auch in Weida gespielt. Für mich ist es halt so ein Prestigeduell. Dann habe ich noch jemanden in der Mannschaft: der mitfiebert, der auch in Weida gespielt hat: Markus Stankowski.

Enge Bindungen also...

Und ich wollte immer in der Vorbereitung einmal gegen Weida spielen, weil ich gesagt habe, die sind uns ebenbürtig. Das ist nie zustande gekommen. Gut, dann ist es eben jetzt so. Vielleicht können wir das Spiel ja positiv gestalten, schon weil sie sich immer gegen einen Test gewehrt hatten.

Was bedeutet erfolgreich?

Wenn wir nicht verlieren, denn ich rechne Weida als Staffelfavoriten. Ich hatte Ilmenau im Blick, daran halte ich auch fest, und eine gute Rolle spielt auch Stadtroda.

Überraschend, oder?

Das würde ich nicht mal sagen, die haben eine gute Truppe und stehen zurecht dort oben.

Personell sind in der Schleizer Mannschaft alle fit?

Nein, wir hatten schon Probleme in Bad Blankenburg und davor mit Spielern, die Knöchelverletzungen haben. Christian Geröller hat sich gegen Schott verletzt. Dafür habe ich ja den Reservisten spielen lassen, der am Montag die drei Tore geschossen hat. Den habe ich ein bisschen warm laufen lassen, und dann hat er geknipst.

Dessen Namen sollten wir nun endlich einmal lüften?

Klar. Da war der Christian Graewe. Der hatte eine richtig gute Leistung gebarcht. er hätte sogar noch mehr Tore machen können. Wir hätten den Chancen nach in bad Blankenburg zehn tore schießen können.

Schon fünf sind sehr viel.

Ja, wir hatten ja schon 4:1 geführt, dann kam bad Blankenburg 3:4 heran, da dachte ich schon, wir geben das Spiel noch ab. Der Oktober ist schon ein guter Monat. Wir haben ja Weida, dann Saalfeld und als letztes greiz. Wenn wir jetzt nochmal fünf punkte holen, dann bin ich sehr zufrieden. Die Saalfelder hatten wir auch im Pokal (2:4/d.A.), sie sind auch stark.

Alles bekannte Teams...

Ja, ich hab in Weida, in greiz, in Zeulenroda – alles bekannte Mannschaften. Was ist das für ein Gefühl beim Wiedersehen?

Was ist das für ein Gefühl beim Wiedersehen?

Ein positives. Es wird kein Frust geschoben. Warum auch? Man ist immer im Guten auseinander gegangen. Und von der Arbeit her hab ich mit den Leuten aus Weida zu tun. Mein Kleiner ist in Greiz beim Stützpunkttraining. Da kenn ich die Leute. Ich sollte dort mal als Trainer agieren. Naja, und Zeulenroda? Da spielt mein Kleiner, da guck ich oft zu. Das ist immer ein schönes Gefühl, wenn man sich trifft, das muss ich sagen. Wenn man natürlich als Sieger vom Platz geht, dann besonders.


Quelle:OTZ


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