Rückblick: Schleiz rettet Saison mit guter Rückrunde Teil I

Frank Gerisch, 02.07.2017

Rückblick: Schleiz rettet Saison mit guter Rückrunde Teil I

Als souveräner Aufsteiger der Kreisoberliga ambitioniert gestartet, musste unser FSV Schleiz schon zu Beginn der Saison feststellen, dass die starken Leistungen aus der Aufstiegssaison keinen Platz im Mittelfeld der Landesklasse Staffel I garantieren.

Als Zielstellung gab das Trainerteam Pellmann/Ludwig zusammen mit Teamleiter Weiß den 5. Platz aus, an dem es sich zu messen galt.

Das erste Pflichtspiel brachte gleich die Erkenntnis, dass Fehler vor dem eigenen Tor und ungenutzte Chancen eiskalt bestraft werden. Darüberhinaus musste auch die Offensivabteilung schmerzlich feststellen, dass die Abwehrreihen nun wesentlich präsenter und druckvoller agieren. So schied unser FSV Schleiz bereits in der Qualifikationsrunde des Köstritzer Landespokals gegen den starken Mitaufsteiger FC Saalfeld zuhause 2:4 aus. 6 Tage darauf sollte die Chance genutzt werden, den treuen Heimfans im Eröffnungsspiel der Landesklasse eine bessere Leistung zu präsentieren.

(Viel zu tun gab es für Andre Hoyer, der in der ersten Halbserie als Stammkraft in der Innenverteidgung agierte. Gegen die starken Saalfelder aber konnte auch er nichts ausrichten. Schleiz zog sowohl im Pokal- als auch Ligaspiel den Kürzeren.)

In der Eröffnungspartie der Landesklassesaison 2016/17 FSV Schleiz vs SV Blau Weiß Neustadt sahen 280 Zuschauer letztlich eine gerechte aber torlose Partie. Damit war der erste Landesklassepunkt seit 5 Spielzeiten eingefahren und das gegen ein ambitioniertes Team aus Neustadt.

(Keine Tore gab es im Eröffnungsspiel gegen Neustadt vor 280 Zuschauern, weil beide Mannschaften hinten sehr gut standen, dafür die Offensive aber vernachlässigten.)

Eine Woche später nahmen sich die Schleizer im ersten Auswärtsspiel auch prompt den ersten Dreier vor, mussten aber nach einem 2:0-Rückstand durch zwei Tore von Pohl mit einem Unentschieden zufrieden sein. Es folgte das Heimspiel gegen den FSV GW Stadtroda, welcher am Fasanengarten 0:2 gewann, wenn auch die Schleizer mit dem Ergebnis auf Grund einer guten spielerischen Leistung haderten.

(Wenig bis nichts sah das Trainergespann am Sonne-Mond-Sterne-Wochenende von seiner Mannschaft in Stadtilm.)

Am nächsten Spieltag erlösten sich die Schleizer beim späteren Absteiger aus Kahla mit dem ersten Sieg (Information: Die BSG Chemie Kahla –Nachfolgerverein des SV 1910 Kahla- wird als Absteiger dennoch in der Landesklasse verbleiben). Dieser war um so wichtiger, wollte man nicht bereits zu Beginn in den Abstiegskampf gezogen werden.

Mit dem nun aufgebauten Selbstvertrauen empfingen die Rennstädter den selbsternannten Aufstiegsaspiranten aus Ilmenau. Neidlos musste die Leistung der Gäste anerkannt werden. Doch das Ergebnis (2:3 Heimniederlage) bewies, dass die Schleizer auch mit den Großen in der Liga mithalten konnten.

Anschließend begannen die Jena-Wochen. Zu Gast beim SV Jena-Zwätzen enttäuschten die Schleizer und verloren 2:1. Als Minimalziel wurde ein Unentschieden angepeilt, eigentlich sogar 3 Punkte, wollte man doch raus aus dem letzten Drittel der Tabelle. Doch die Partie offenbarte viele Mängel im Schleizer Spiel, weshalb es an der 2:1 Auswärtsniederlage nichts zu deuten gab.

(In Jena verteilten die Schleizer erneut Geschenke! So auch beim 1:0 durch Zwätzen, welches vom Elfmeterpunkt  aus in Führung gehen konnte. Zu sehen ist M. Horn, der den Ball im entscheidenden Moment nicht aus der Gefahrenzone beförderte und anschließend noch Glück hatte, als er vom Schiedsrichter für das folgende Foul nur die gelbe Karte sah.)

Im nächsten Vergleich gegen den SV Schott Jena II mussten also Punkte eingefahren werden. Wenn auch das Spiel bis zu Halbzeit annähernd auf Augenhöhe verlief, spielten sich die Schleizer in Halbzeit zwei in einen Rausch und verdienten sich so den 6:2-Heimsieg. Mit größtem Respekt fuhren unsere Kicker danach nach Bad Blankenburg, schossen den TSV aber völlig unerwartet und mit einem an diesem Tag überragend spielenden C. Graewe, welcher drei Tore erzielte, 3:5 ab. Damit verschaffte sich die Mannschaft etwas Luft im Abstiegskampf, die sie in den kommenden beiden Spielen gegen die extrem stark aufspielenden Aufsteiger aus Weida und Saalfeld aufbrauchte.

(Man of the Match war unser Graewe, der in Bad Blankenburg drei Tore erzielte!!!)

Zunächst empfing das Team um Trainer Pellmann den späteren Aufsteiger aus Weida. Zwar gewannen die Osterburgstädter die Partie auf gutem Niveau 1:2 am Fasanengarten, aber die Schleizer bewiesen einmal mehr, dass gegen die großen der Liga mitgehalten werden konnte. Die Niederlage besiegelte zu allem Überfluss ein sehr unglückliches Gegentor, welches die couragiert spielende Schleizer Mannschaft gegen den abgezockten Favoriten Weida ins Hintertreffen brachte.

Mit dieser bitteren Niederlage und dem Gefühl im Gepäck, auch gegen Favoriten bestehen zu können, spielten die Schleizer eine Woche darauf in Saalfeld groß auf, schafften es aber erbeut nicht, Zählbares mit nach Hause an den Fasanengarten zu bringen. Das Spiel endete wie die Woche zuvor 2:1. Erneut konnten die Schwarz-Gelben einen Rückstand ausgleichen, zudem das Spiel spielerisch betsimmen, doch ein Saalfelder Konter gegen eine in Überzahl agierende Schleizer Defensivreihe brachte den glücklichen Siegtreffer für den Gastgeber.

So standen die Rennstädter im nächsten Heimspiel gegen den 1. FC Greiz gehörig unter Druck. Es war das erwartete Sechspunktespiel, welches aber durch eine ansprechende Derbyleistung gegen schwache Greizer verdient mit 4:0 gewonnen wurde. So konnte der FSV erneut seinen Platz über dem Strich bewahren und verwies einen direkten Konkurrenten auf die Abstiegsplätze.

(T. Liebold war oft ein ausschlaggebender Faktor in den Schleizer Spielen, wie auch im Derby gegen Greiz als er eine starke Leistung ablieferte.)

Mit breiter Brust ging unsre Mannschaft dann auf die Reise nach Arnstadt. Bis zur 60. Minuten begegneten sich die zwei Teams auf Augenhöhe. Eine Vielzahl guter Chancen blieb auf beiden Seiten ungenutzt. In der besagten 60. Minute wurde A. Hoyer auf Grund eines Missgeschicks in der Viererkette zur Notbremse gezwunge und in der Folge mit Rot vom Platz gestellt. Schleiz musste fortan dem Spieltempo Tribut zollen und zerfiel in den restlichen 30 Minuten. Am Ende siegte Arnstadt klar und deutlich 5:0, was gleichzeitig die höchste Saisonniederlage bedeutete.

(Nichts mehr entgegenzusetzen hatte unser FSV Schleiz nachdem ab der 60. Minuten in Unterzahl gespielt werden musste, was die Arnstädter Offensivabteilung eiskalt ausnutzte.)

Vieles besser machen wollte die Mannschaft eine Woche später im Derby gegen den VfR Bad Lobenstein. Nach 90 Minuten musste der Kurstädter 1:3 Sieg aber neidlos anerkannt werden. Nicht der kleineste Hauch von Derbyatmosphäre war bei den Schleizern zu spüren, weshalb verdient verloren wurde. Dieser fehlende Derbymodus stellte sich allgemein als großes Problem dar, welches nicht in den Griff bekommen wurde und viele Punkte kostete.

(Im Derby gegen die Kurstädter versagten die Schleizer auf ganzer LINIE. Im Angriff ohne Durchschlagskraft und hinten zu löchrig bereite man dem VfR an diesem Tag den Sieg bereitwillig.)

Somit fuhr man im letzten Spiel nach Silbitz, wo erneut gewonnen werden musste, um nicht unter den Strich zu rutschen. Eine Partie, in der die Schleizer in der ersten Halbzeit das Glück auf ihrer Seite hatten. In der zweiten Halbzeit gab es aber eine energische Leistungssteigerung und der 1:0 Rückstand konnte in eine 1:2 Führung gedreht werden, der Fortuna auf Schleizer Seite beistand, als Silbitz eine Großchance vergab und der Ausgleich so verhindert werden konnte.

Damit kamen die Schleizer mit dem zusätzlich eingerechneten Derbypunkt des erst in der Rückrunde ausgetragenen Spiels gegen Motor Zeulenroda auf 18 Saisonpunkte, welche Platz 9 bedeuteten. Damit rangierte man gerade einmal 3 Punkte über dem Strich, befand sich somit im Soll aber unter den Erwartungen.

Teil II der Saisonbetrachtung folgt in den nächsten Tagen. Reinschauen lohnt sich also ;)


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