2.Mannschaft : Spielbericht (2022/2023)
18. Spieltag - 15.04.2023 15:00 Uhr
SG VfR B. Lobenstein II | FSV Schleiz II | |||
3 | : | 2 | ||
(1 | : | 0) |
Aufstellung
A. Nukovic (81' S. Raßbach) |
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K. Greiner (90' M. Nukovic) |
L. Eichelkraut | ||
S. Schubert (65' C. Hofmann) |
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T. Zscherpel | M. Saß | ||
J. Körner (75' M. Voit) |
P. Jung | ||
J. PickerC | L. Broßmann | ||
A. Weiß |
Spielstatistik
Tore
Tim Zscherpel, Kilian GreinerAssists
Marco SaßZuschauer
35Torfolge
1:0 (44') | SG VfR B. Lobenstein II |
1:1 (70') | Kilian Greiner (Marco Saß) |
2:1 (74') | SG VfR B. Lobenstein II |
2:2 (76') | Tim Zscherpel per Freistoss |
3:2 (88') | SG VfR B. Lobenstein II per Freistoss |
Nicht belohnt: Zweite unterliegt im kleinen Oberlandderby
Nach zuletzt vier Niederlagen gegen die SG Holzland (1:2), die Übermannschaft aus dem Orlatal (5:1), den SV Gleistal (6:2) und den SV Jena-Zätzen II (3:1) befand sich unsere zweite Mannschaft im freien Fall. Sie hatte vergessen, wofür dieses Wappen auf der Brust steht und diese Farben, mit denen und für die man spielt, bedeuten. Von Kampf, Leidenschaft, Körperlichkeit oder Verantwortung – Begriffe, die man immer gern in den Raum wirft, unser Verein aber tatsächlich zu seiner Identität zählen darf – war keine Spur. Stattdessen schien es, als würde sich jeder auf den anderen verlassen, fehlte die Lust ans Limit zu gehen und für die Punkte zu leiden und wurde Schickimicki-Fußball gespielt, dessen Körperlichkeit kaum C-Junioren-reif war. So hast du in dieser Liga nichts verloren.
Dass sie diesen Fall nun endlich stoppen wollen, sah man den Spielern erst nach vier Nullnummern nacheinanderso wirklich an. Die Partie gegen den VfR Bad Lobenstein II gingen sie unter der strategischen Leitung Kevin Priedemanns jedenfalls sehr konzentriert und diszipliniert an. Zwei Teilziele hatte dieser ihnen – in der Methode sicherlich inspiriert von Sebastian Tens – zu Spielbeginn gesetzt; so sollte nach den ersten 15 Minuten bestenfalls auch die komplette erste Hälfte ohne Gegentor überstanden werden. Ein bitter benötigter Punkt zum Schlusspfiff war das Hauptziel.
Beinahe wären beide Teams auch torlos in die Halbzeit gegangen, Lobenstein machte kurz vor dem Pausenpfiff jedoch das 1:0 durch einen Abstauber (44.). Aber die Schleizer merkten, dass sie – auch durch den körperlich robusten Marco Saß im Mittelfeld – gut in der Partie sind, agierten nun grundlegend etwas aggressiver und offensiver und konnten durch den an diesem Tag bestens aufgelegten Kilian Greiner ausgleichen (70.). Lobenstein antwortete prompt: Nach hervorragendem Gössinger-Heber über die Abwehr schnürte Tony Pech seinen Doppelpack (74.). Die Jubelstürme wechselten nur zwei Minuten später im Uno-Reverse-Stil allerdings wieder die Seiten, nachdem Tim Zscherpel auf vielfachen Wunsch eines Einzelnen – wie Herr Thomas Wendler in der Oberstufe gern zu sagen pflegte – einen Freistoß aus etwa zwanzig Metern von halbrechts mit den Worten "Hau ihn einfach rein!" treten sollte. Gesagt, getan: Er versenkte die Molle unnachahmlich im Winkel des Torwartecks – erneuter Ausgleich und gute Moral bis dahin (76.).
Beide Mannschaften hätten nun auch gern die drei Punkte gehabt, Schleiz öffnete angesichts des Hauptziels aber nicht komplett und stand weiterhin auch recht sicher. Kurz vor Schluss gab der zwar kommunikative und transparente, in den entscheidenden Situationen nach Schleizer Geschmack aber enttäuschende Schiedsrichter einen Freistoß in zentraler Position. 'Weiß gegen Gössinger' lautete das Duell und der FSV-Keeper malte sich gedanklich wohl schon aus, wie er den perfekt über die Mauer geschlenzten Schuss des VfR-Kapitäns aus dem Winkel kratzt und seinem Team somit den Punkt festhält. Er machte sich also auf in Richtung Kreuzeck und flog, wie man es noch nie zuvor sah. Blöd wäre es dann nur, wenn Gössinger sich entscheidet flach an der Mauer vorbei auf die Mitte des Tores zu zielen – dann würde Weiß dem Ball ja förmlich aus dem Weg springen. Und, naja, so war es dann halt auch (88.). Ein 3:2 der doppelt ärgerlichen Sorte. Auch der FSV hätte gern noch einen Freistoß aus aussichtsreicher Position bekommen, nachdem ein Chip-Ball auf Marco Saß mit dem Arm abgefangen wurde, doch der Pfiff blieb aus.
Und so nahm der FSV Schleiz II nach 90 Minuten zwar das Gefühl einer löblichen Ein- und Vorstellung im kleinen Oberland-Derby, jedoch wieder keine Punkte mit in die Rennstadt.
"In einer guten ersten und einer sehr guten zweiten Halbzeit haben wir gekämpft, zusammengehalten und füreinander gespielt. Mit der Leistung der Mannschaft kann man nur zufrieden sein. Wir haben immer wieder Moral bewiesen, uns aufgrund einer Fehlentscheidung, das kann man ruhig so sagen, allerdings nicht belohnen können", so Priedemann, der zuguterletzt motiviert: "Auf diese Tugenden und dieses Spiel kann und sollte man in den nächsten Wochen aufbauen."
Quelle: Leif Broßmann