Ein Spiel - zwei Meinungen: Bericht BSG Chemie Kahla
FSV Schleiz, 07.11.2019

(M. Stankowski hier am Boden liegend, erzielte kurz nach Wideranpfiff den Ausgleichtreffer. Dass es nicht für den ganz großen Wurf reichte, muss sich vor allem die Angriffsreihe vorwerfen lasse, wurden doch klarste Chancen liegen gelassen.)
Der Auftritt der Schleizer Fußballer am Sonnabend beim Landesklasse-Tabellenführer BSG Chemie Kahla war ein Muster anderer Spiele in dieser Saison. Das Team von Trainer Roger Fritzsch agierte stark, vor allem in Halbzeit zwei. Die Gäste erarbeiteten sich auch Chancen, sie belohnten sich aber nicht mit einem Dreier. 2:2 hieß es am Ende der 95 Minuten auf dem Rasenplatz unterm Dohlenstein in Kahla. Schiedsrichter Steffen Läsker packte einige Minuten drauf, nachdem es zu einer Verletzung eines Gästespielers kam. In der Nachspielzeit schafften die Kahlaer, die bis dahin 1:2 zurücklagen, noch die Punkteteilung. Spielleiter Läsker hatte im Strafraum ein Zupfen gegen Benjamin Bahner ausgemacht. Er pfiff und zeigte auf den Punkt. Maximilian Enkelmann, bei Kahla der erste Schütze vom Punkt, verwandelte zum 2:2-Endstand (90.+4).
Kahlas Trainer Thomas Kellner staunte nicht schlecht über den Mut des Schiedsrichters. „Den kann man geben. Es gibt aber sicher viele Schiedsrichter, die in der 94. oder 95. Minute nicht mehr auf den Punkt gezeigt hätten“, sagte Kellner.
Die Schleizer harderten natürlich über den späten Pfiff. „Wir müssen uns aber an die eigene Nase fassen“, sagte FSV-Torjäger Markus Stankowski. „Wir hätten vor dieser Szene das 3:1 oder 4:1 schießen müssen, dann hätte der Elfer uns nicht mehr gestört“, sagt der Stürmer. Dass der Schiri noch pfiff, war aus seiner Sicht eine Konzessionsentscheidung. „Es gab ja vorher eine ähnliche Situation. Da hatte er nicht gepfiffen.“
Das Spitzenspiel des elften Spieltages zwischen dem Tabellenführer Kahla und dem Tabellendritten Schleiz am 2. November dürfte aus Gastgeber-Sicht als Partie der späten Tore in die Chronik eingehen. Das 1:0 fiel auch in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Als sich alle auf ein 0:0 nach 45 Minuten eingerichtet hatten, schlug Bahner zu. Nach einer Eingabe von links stand er richtig und drückte den Ball Über die Linie. Sicherheit verlieh dieser Treffer jedoch nicht. „ Wir hatten uns einiges vorgenommen für die zweite Halbzeit. Dann kommen wir aus der Kabine und kriegen gleich den Ausgleich“, sagte Kellner über das 1:1 (47.) von Stankowski.
Doch es sollte noch schlimmer kommen für den Liga-Primus. 24 Minuten später welche Christian Kretzer einen Schuss ins eigene Tor -1:2 (71.). Für Daniel Bottner gab es keine Abwehrchance. Dass sich der Vereinsvorsitzende die Handschuhe überziehen musste, lag an der akuten Torwartnot. ddie Nummer eins, Felix Müller, ist verletzt. Die Nummer zwei, Jean Christoph Weidner, war verhindert. „ Daniel hat ein klasse Spiel gemacht“, sagte Trainer Kellner. Handlungsbedarf besteht dennoch auf dieser zentralen Position. Stankowski, der mit seinen Tor seine persönliche Saisontorbilanz auf 13 verbesserte, wirkte vor der Heimfahrt nicht zufrieden. „ Wir wollten aus den letzten vier Spielen zehn Punkte holen. Das haben wir geschafft. Jeder, der das Spiel heute gesehen hat, hat mitbekommen, dass auch zwölf Punkte für uns drin waren.“
Quelle:https://www.otz.de/sport/ein-pfiff-kurz-vor-ultimo-id227543457.html