FSV Schleiz schenkt drei Punkte gegen den SC Weimar in den letzten Minuten her

Alexander Hebenstreit, 03.10.2021

FSV Schleiz schenkt drei Punkte gegen den SC Weimar in den letzten Minuten her

Reichlich Mühe hatte die Gästeabwehr um Kapitän Florian Sachs mit FSV-Stürmer Albert Pohl, der den Schleizer Führungstreffer mustergültig auflegte. Lange sah es aus, als würde dieses eine Tor zum Heimsieg genügen, doch am Ende jubelten einzig die grün-gekleideten Weimarer.

 

1.Mannschaft : Spielbericht Thüringenliga, 8.ST

FSV Schleiz   SC 1903 Weimar
FSV Schleiz 1 : 2 SC 1903 Weimar
(0 : 0)
1.Mannschaft   ::   Thüringenliga   ::   8.ST   ::   02.10.2021 (15:00 Uhr)

Spielstatistik

Tore

Frank Gerisch

Assists

Albert Pohl

Gelbe Karten

Lukas LangeFrank Gerisch

Zuschauer

230

Torfolge

1:0 (57.min) - Frank Gerisch (Albert Pohl)
1:1 (87.min) - SC 1903 Weimar
1:2 (90+3.min) - SC 1903 Weimar

 

FSV Schleiz schenkt drei Punkte gegen den SC Weimar in den letzten Minuten her

 

Der Abpfiff lag schon einige Zeit zurück, als die Spieler des FSV Schleiz in der Kabine saßen und sich noch immer nicht erklären konnten, wie man dieses Spiel verlieren konnte. Zwar führte man „nur“ mit 1:0 und produzierte auch keine 100-prozentigen Chancen am Fließband, doch bis weit in die Schlussphase hinein hatten die Rennstädter die absolute Spielkontrolle inne; nichts deutete darauf hin, dass man den Gästen auch nur einen Punkt zugestehen würde. Und dennoch wurden es sogar drei.

Waren es in den beiden vorangegangenen Partien noch die Schwarz-Gelben, die in den letzten Minuten den Sieg unter Dach und Fach brachten, waren sie es diesmal, die die bittere Pille einer Last-Minute-Niederlage schlucken mussten. Denn nach dem Ausgleich in der 87. Minute bliesen die bis dahin weitgehend harmlosen Weimarer plötzlich zum Angriff und brachten die favorisierten Gastgeber nicht nur ins Wanken, sondern in der Nachspielzeit tatsächlich noch zu Fall.

Während FSV-Coach Roger Fritzsch den Gästen einen über 90 Minuten leidenschaftlichen Auftritt attestierte, machte er die Einstellung seiner Elf als Hauptgrund für die Niederlage aus. „Wir fühlten uns nach der verdienten Führung zu sicher und haben dem Gegner diesen Sieg durch gravierende individuelle Fehler geschenkt. Das Bewusstsein dafür, wie besonders es für den FSV Scheiz ist, in dieser Liga spielen zu dürfen, ist einigen Spielern nach der letzten Saison leider abhanden gekommen. Somit fehlen uns die notwendigen 100 Prozent im Kollektiv, die es braucht, um solche Spiele erfolgreich gestalten zu können“, so der Schleizer Trainer.

Nach sieben Gegentoren in den beiden vorherigen Heimspiele hatte Roger Fritzsch eine bessere Balance zwischen Offensive und Defensive eingefordert. Im Angriffsspiel fehlte dadurch zwar etwas die Wucht, die Abwehr stand dafür umso sicherer. So ging der einzigen – dafür aber umso größeren – Weimarer Chance bis kurz vor Ultimo ein Abspielfehler im Aufbauspiel voraus, den Florian Kaiser nur aufgrund des im Weg stehenden Querbalkens nicht bestrafte (40.). Für Schleiz war Albert Pohls früher Schuss ans Außennetz die beste Chance im ersten Durchgang (4.).

Besser wurde es aus Sicht der Hausherren mit Wiederanpfiff, die druckvoll aus der Kabine kamen, sich nach und nach dem Gästetor annäherten und schließlich durch Frank Gerisch in Führung gingen: Nach einem starken Solo von Pohl musste der Routinier nur noch den Fuß hinhalten (57.).

Schleiz kontrollierte das Spiel weiter. Fehlte zwar einerseits die letzte Konsequenz auf dem Weg zum möglichen 2:0, war andererseits ein wirkliches Aufbäumen der Kulturstädter gegen die drohende Niederlage auch nicht zu erkennen. Das änderte sich jedoch in den letzten fünf Minuten.

Nachdem FSV-Keeper Wilhelm Blöthner beherzt gegen Adam Ruffert eingreifen musste (85.), war die Zeit der Weimarer Einwechsler gekommen. Vor dem 1:1 verpassten es erst Martin Berger und dann Hannes Kühnel zwei eigentlich harmlose Situationen zu bereinigen, so dass Benjamin Sachs letztlich leichtes Spiel hatte (88.). Und als hätte man daraus nichts gelernt, verpassten es die Rennstädter in der Nachspielzeit erneut, das Leder aus der Gefahrenzone einfach mal humorlos hinter die Tribüne zu dreschen. So kam es, dass auch Weimars zweiter Joker Hannes Boden stechen durfte, der bei einem zurückspringenden Ball genau Maß nahm und perfekt ins lange Eck traf.


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Fotos vom Spiel:
Thüringenliga: FSV Schleiz - SC 1903 Weimar (Fotos Jürgen Müller)
Thüringenliga: FSV Schleiz - SC 1903 Weimar (Fotos Alexander Hebenstreit)


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