Zittern nach deutlicher Führung: FSV beweist Heimstärke auch gegen Ehrenhain
Leif Broßmann, 24.04.2022
Aus verschiedenen Gründen standen einige Spieler an diesem Spieltag nicht im Aufgebot des FSV Schleiz. U. a. ersetzte Torwart Alexander Weiß seinen Hebenstreitschen Namensvetter. Allen krankheitsbedingt verhinderten möchten wir an dieser Stelle eine gute Genesung wünschen, Weißi Jr. zu seinem ordentlichen Lischa-Debüt gratulieren!
1.Mannschaft : Spielbericht Thüringenliga, 21.ST
FSV Schleiz | SV 1879 Ehrenhain | |||
4 | : | 3 | ||
(1 | : | 0) | ||
1.Mannschaft :: Thüringenliga :: 21.ST :: 23.04.2022 (15:00 Uhr) |
Aufstellung
F. Gerisch | |||
L. Beyer ('56 P. Jung) |
A. Pohl | ||
A. Hoyer | L. Nietsch ('53 M. Porst) |
||
T. Sluga | |||
H. Kühnel | M. Berger | ||
R. Kögler ('38 N. Eichelkraut) |
M. HornC | ||
A. Weiß |
Spielstatistik
Tore
Andre Hoyer, Lukas Nietsch, Frank Gerisch, Albert PohlAssists
2x Albert Pohl, Tim Sluga, Paul JungZuschauer
150Torfolge
1:0 (9.min) - | Lukas Nietsch (Albert Pohl) |
1:1 (50.min) - | SV 1879 Ehrenhain |
2:1 (69.min) - | Albert Pohl (Tim Sluga) |
3:1 (72.min) - | Andre Hoyer (Albert Pohl) |
4:1 (76.min) - | Frank Gerisch (Paul Jung) |
4:2 (80.min) - | SV 1879 Ehrenhain per Elfmeter |
4:3 (84.min) - | SV 1879 Ehrenhain |
Zittern nach deutlicher Führung: FSV beweist Heimstärke auch gegen Ehrenhain
In der 72. Spielminute ereignete sich am Fasanengarten mit Andre Hoyers Kopfball zum 3:1 ein seltenes Phänomen: Auch ein Nicht-Angreifer im Kader unserer Rennstädter macht mal eine Bude. Prompt möchte – so schien es zumindest – jeder seinen Namen in der Torschützenliste stehen sehen. Alles stürmt nach vorn, was nur vier Minuten später einen weiteren Treffer durch Frank Gerisch liefert (76.). Damit war die Messe dann auch gelesen, man verwaltete souverän und gewann mit drei Toren Abstand. Denkste...
Denn im Hunger auf Tore vernachlässigten die Schwarz-Gelben nicht nur die Defensive, man verlor auch ein ganzes Stück seiner Ordnung. Immerhin lieferte der Ansturm dann auch zahlreiche hochkarätige Chancen, u. a. einen Fallrückzieher des eingewechselten Markus Porst an den Innenpfosten (74.) oder einen Horn-Kopfball, welcher aber nur den Querbalken fand (76.), und schließlich das bereits erwähnte 4:1.
Spätestens nun hatten die Gäste dann gar nichts mehr zu verlieren, warfen alles in eine Waagschale. Bezeichnend hierfür: Bei einem Eckball der Schleizer lauerten fast genauso viele Gäste an der Mittellinie, wie im eigenen Strafraum verteidigten. Und so schöpften die Ehrenhainer nach einem verwandelten Foulelfmeter noch einmal Hoffnung (80.), konnten kurze Zeit später sogar noch den direkten Anschlusstreffer erzielen (84.). Die Hausherren mussten also noch beinahe eine Viertelstunde zittern, um die drei Punkte auch wirklich daheimzubehalten. Besonders Thüringenliga-Debütant Alexander Weiß im Schleizer Kasten musste die gnadenlose Effizienz in der höchsten Spielklasse des Bundeslandes schmerzlich erfahren, machte er doch ein insgesamt recht gutes Spiel, durfte aber trotzdem dreimal hinter sich greifen. Speziell am ersten Treffer der Schwarz-Gelben hatte der 24-Jährige seinen Anteil: Statt das Spielgerät überhastet zu schlagen, löste er die Situation couragiert per Flachpass; der Spielzug fand in einer Hereingabe Albert Pohls und einem Beinschuss Lukas Nietschs sein Ende, was das 1:0 bedeutete (9.). Der Torschütze selbst habe es sich „von den Profis abgeguckt“ – guter Mann –, Pohl nutzte bei der Vorlage seine Fähigkeit, eine eigens verkorkste Ballannahme doch noch zu erlaufen und zu verwerten.
Die Partie war fortan kein gutes Thüringenligaspiel mehr. Unmittelbar nach der Halbzeitpause verlor Lukas Beyer nach einem Dribbling im Zentrum in einem Zweikampf – von dessen Grenzwertigkeit nach dem Spiel die blutigen Fußzehen des Youngsters zeugten – das Spielgerät, die Partie wurde nicht unterbrochen und der Ausgleich fiel (50.). Am Charakter des Spiels änderte sich fortan aber nicht viel, es war wenig Feuer drin. Wiederentfacht wurde dieses aber endgültig durch Pohls Tempo, das ihn einen langen Ball Tim Slugas erlaufen, den Gäste-Keeper umkurven und schließlich zum 2:1 einschieben ließ (69.). Was folgte, waren Hoyers Kopfball und äußerst stressige fünfundzwanzig Minuten.
Trainer Roger Fritzsch schätzt den 4:3-Erfolg wie folgt ein: „Wir wussten, dass wir aufgrund der vielen Ausfälle (Hebenstreit, Liebold, Saß, Nukovic, Gaschler, Schmidt) alles raushauen müssen, um diese erfahrene Mannschaft besiegen zu können. Die Jungs haben es von Beginn an gut gemacht und haben auch den verletzungsbedingten Ausfall Köglers gut kompensiert.“ Mit Verweis auf die Alu-Treffer merkt er allerdings auch an, dass man das Spielglück nicht unbedingt auf seiner Seite gehabt habe. Der Sieg gehe trotz des Konzentrationsverlustes nach dem 4:1 dennoch völlig in Ordnung.
Damit klettern die Rennstädter auf Rang 3 (zur Tabelle).
Quelle:Asmir Nukovic (Foto)