FSV Schleiz hinkt und humpelt zum Auftakt der Thüringenliga nach Eisenberg
Alexander Hebenstreit, 10.08.2022

Wenn es nur so einfach wäre: Beim Mannschaftsfoto vor wenigen Tagen drängten sich noch 26 Spieler vor die Kamera. Doch weil der mit Armschlinge ausgestattete FSV-Coach Roger Fritzsch bei weitem nicht der einzige verletzte Schleizer ist, steht ihm zum Saisonauftakt in Eisenberg gleich einmal eine komplette Elf nicht zur Verfügung. Foto: Jürgen Müller
Thüringenliga, 1. Spieltag
SV Eintracht Eisenberg – FSV Schleiz
(Samstag 13 Uhr, RCO Sportpark Schortental, Eisenberg)
Die Auflistung hat es durchaus in sich. Es ist nur wenige Tage her, da versammelte der FSV Schleiz 26 Spieler zum offiziellen Mannschaftsfoto für die neue Saison. Doch wer meint, Roger Fritzsch könnte damit zum Liga-Aufakt gegen den SV Eintracht Eisenberg aus dem Vollen schöpfen, irrt. Das Bild des FSV-Coachs, der aufgrund einer Schulterverletzung mit Armschlinge unterwegs ist, passt leider nur allzu stimmig zu einem beträchtlichen Teil seines Teams.
Denn neben dem Trainer bevölkern aktuell auch Nicky Eichelkraut, Frank Gerisch, Christian Göller, Paul Jung, Robby Kögler, Lukas Lange, Pascal Stütz, Sebastian Tens und Alexander Weiß das Schleizer Lazarett. Nimmt man dann noch Martin Berger und Hannes Kühnel hinzu, die im Eisenberger Schortental ebenfalls nicht zur Verfügung stehen werden, ist es gleich mal eine komplette Elf, die am ersten Spieltag fehlt.
Doch es ist nicht nur die mächtig ausgedünnte Personaldecke, die dem FSV-Coach Sorgen bereitet. „Der Punktspielstart kommt für uns zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Wir haben eine katastrophale Vorbereitung hinter uns, in der wir aufgrund von Verletzungen und Urlaub nichts, aber auch absolut gar nichts erarbeiten oder einspielen konnten. Unter diesen Umständen ein Verbandsligaspiel zu bestreiten, ist extrem schwierig – vor allem bei einem sehr ambitionierten Gegner. Ich hatte vor Wochen bereits gewarnt und schwere Zeiten vorausgesagt und jetzt befinden wir uns mittendrin.“
Etwas weniger drastisch, aber ebenfalls reserviert kommentiert Kapitän Mirko Horn die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Auftakt. „Unser aktueller Stand ist schwer einzuschätzen. Die Vorbereitung war sehr durchwachsen und durch die kurze Pause fehlt uns momentan auch die Frische. Es ist also auf jeden Fall noch Luft nach oben. Wir treffen auf einen spielstarken Gegner, der sich gut verstärkt hat und uns alles abverlangen wird. Dass wir einige Verletzte haben, macht die Aufgabe nicht einfacher.“
Zugleich vertraut der Abwehrchef und erfahrenste unter den Schleizer Fußballern aber seinem Team. Dass die Heimreise aus dem Schortental, wo man seit dem Thüringenliga-Aufstieg noch gar nicht gefordert war (das corona-bedingt bislang einzige Verbandsliga-Duell mit Eisenberg gab es im Vorsommer beim 3:0-Sieg des FSV am Fasanengarten), nicht mit leeren Händen angetreten werden soll, versteht sich von selbst. „Trotz allem heißt es am Samstag wieder alles rauszuholen. Egal wer aufläuft: Ich bin mir sicher, dass wir das tun werden und dann hoffentlich die drei Punkte mit nach Hause nehmen“, bekräftigt Mirko Horn. Und auch Trainer Roger Fritzsch unterstreicht, dass es jetzt einfach zu versuchen gilt, die aktuelle schwere Zeit zu überstehen.
Was auf alle Fälle helfen soll, trotz schwieriger Voraussetzungen etwas beim Sechsten der Vorsaison mitzunehmen, ist eine bestmögliche Unterstützung vom Spielfeldrand. Wer mit dabei sein will, sollte das Mittagessen entsprechend zeitig einplanen oder gleich ins Schortental verlegen: Der Anpfiff im nur eine gute halbe Stunde entfernten Eisenberg ertönt am Samstag bereits um 13 Uhr.
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