Wismut Gera sorgt für höchste Heimpleite des FSV Schleiz unter Roger Fritzsch

Alexander Hebenstreit, 20.08.2022

Wismut Gera sorgt für höchste Heimpleite des FSV Schleiz unter Roger Fritzsch

Der Rahmen passte: 340 zahlende Zuschauer trotz Schmuddelwetter und einigen weiteren Spielen in der näheren Umgebung, gute Stimmung und auch die Einlaufkinder machten ihre Sache super. Einzig das Resultat passte aus Schleizer Sicht so ganz und gar nicht. Das lag zwar auch an Fehlern in der Defensive und Schwächen im Abschluss, vor allem aber an einem richtig starken Gegner.

1.Mannschaft : Spielbericht Thüringenliga, 2.ST

FSV Schleiz   BSG Wismut Gera
FSV Schleiz 0 : 4 BSG Wismut Gera
(0 : 3)
1.Mannschaft   ::   Thüringenliga   ::   2.ST   ::   19.08.2022 (18:30 Uhr)

Spielstatistik

Gelbe Karten

Thomas LieboldAndre HoyerSamba Fatajo

Zuschauer

340

Torfolge

0:1 (5.min) - BSG Wismut Gera per Weitschuss
0:2 (24.min) - BSG Wismut Gera
0:3 (45.min) - BSG Wismut Gera per Weitschuss
0:4 (82.min) - BSG Wismut Gera

 

Wismut Gera sorgt für höchste Heimpleite des FSV Schleiz unter Roger Fritzsch

 

Autsch. Das war happig.

Dass es nicht gerade einfach werden würde, die gewohnte Heimstärke im Duell mit der BSG Wismut Gera mit einem entsprechenden Ergebnis zu bestätigen, war angesichts der Voraussetzungen klar. Dass es aber mit einem derart deutlichen Resultat auf den Deckel geben sollte, war dann doch mächtig harter Tobak.

Lob statt Ausreden

„Selbst mit einigen Stunden Abstand schmerzt die Niederlage noch sehr“, gab FSV-Coach Roger Fritzsch noch am Tag nach der 0:4-Pleite unumwunden zu. Und doch sah er keinen Anlass, über die Vorstellung seiner Mannschaft herzuziehen oder sich in Ausreden zu flüchten. Stattdessen gab es schlicht und einfach Lob für einen Gegner, dessen Qualität an diesem Freitagabend einfach zu groß war.

„Ich könnte es mir leicht machen und auf unsere neun Ausfälle hinweisen. Das wäre aber ungerecht gegenüber der starken individuellen Leistung einiger Wismut-Spieler und es wäre auch ungerecht gegenüber unseren Spielern, die zum Einsatz kamen, um unsere Ausfälle zu ersetzen. Denn sie haben ihre Sache gut gemacht“, so Roger Fritzsch. Vielmehr müsse man klar anerkennen, dass die Wismut in diesem Spiel in den individuellen Situationen einfach eine Klasse besser war.

Eine Schusstechnik, die ihresgleichen sucht

Und so hilft es aus FSV-Sicht auch nicht, sich auf die vermeintlich spielentscheidenden Fehler einzuschießen. Klar: Die ersten beiden Treffer der Gäste wurden erst durch kapitale Ballverluste der Schleizer in der eigenen Hälfte ermöglicht. Aber – O-Ton Roger Fritzsch – „was Florian Schubert und Franz Hoffmann dann daraus machen, ist Extraklasse.“

Insbesondere Schubert wies mit seiner Schusstechnik, die in der Thüringenliga ihresgleichen sucht, eindrucksvoll nach, warum seine Abschlussqualitäten in der gesamten Spielklasse gefürchtet sind. Beim 1:0 nach fünf Minuten eroberte er nahe der Mittellinie den Ball und platzierte das Leder aus rund 45 Metern mit jeder Menge Effet genau neben dem Pfosten – und ließ es dabei doch so aussehen, als sei es das Einfachste der Welt. Und auch bei seinem zweiten Treffer zum 0:3 degradierte er FSV-Keeper Alexander Hebenstreit zum staunenden Statisten, als er den zweiten Ball nach einer abgewehrten Ecke zentimetergenau im entlegenen Torwinkel versenkte (45.).

FSV lässt beste Chancen ungenutzt

Allerdings: Zur Wahrheit gehört auch dazu, dass es aus Schleizer Sicht auch durchaus hätte anders laufen können. Insbesondere nach dem frühen Rückstand drängten die Hausherren mit einer enormen Vehemenz auf den Ausgleich. Die besten Chancen dieser Phase vergaben Albert Pohl, der bereits Wismut-Schlussmann Maximilian Paul umspielt hatte, aber das Leder über das Tor jagte, und Amel Nukovic, dessen Schuss nur den Pfosten küsste. Stattdessen nahm auf der Gegenseite Franz Hoffmann mit dem Tor zum 0:2 erst einmal den Dampf vom Kessel (24.).

Dass es letztlich einer dieser Tage war, an denen es einfach nicht sein soll, dürfte den Schleizer Anhängern unter den 340 zahlenden Zuschauern spätestens im zweiten Durchgang bewusst geworden sein: Einmal nach einem hohen Ball eher dem Zufall geschuldet, einmal nach perfekter Vorarbeit von Markus Porst hatte Albert Pohl das leere Tor nur wenige Meter vor selbigem vor Augen. Doch beide Male donnerte er das Leder in den Abendhimmel. Und wenn der amtierende Torschützenkönig der Verbandsliga gleich mehrere solcher Hochkaräter liegen lässt … ja, dann hat der Fußballgott an diesem Tag vielleicht einfach auf die Wismut gewettet.

Zweiter Wismut-Streich am Fasanengarten

Letztlich war den Rennstädtern trotz intensiver Bemühungen über die komplette Spielzeit nicht einmal ein Teilerfolg in Form eines einigermaßen erträglichen Ergebnisses samt Ehrentreffer vergönnt. Stattdessen machte Marcel Kießling mit einem ebenfalls sehenswerten Tor in der 82. Minute die heftigste Heimniederlage des FSV Schleiz in der Ära Roger Fritzsch perfekt.

Insgesamt kassierten die Schwarz-Gelben unter der Regie des Plaueners erst vier Ligapleiten am Fasanengarten. 50 Prozent davon gehen nun auf das Konto der BSG Wismut Gera. Der Schleizer Trainer nimmt es sportlich: „Unterm Strich steht ein verdienter Sieg einer kämpferisch und spielerisch starken Wismut-Elf. Glückwunsch dazu!“


Fotos vom Spiel (Jürgen Müller)
Ein Dank, ein Abschied, ein Comeback-Debüt: Notizen zum Spiel gegen Wismut Gera


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