Verletzten-Update beim FSV: Wann kehren die fehlenden Leistungsträger zurück?
Alexander Hebenstreit, 14.10.2022
Wenigstens für die Illustration wollen wir uns aufs Positive konzentrieren: Wer genau aufpasst, erkennt in der Mitte unseren Sommer-Zugang Pascal Stütz, der am Sonntag nach langer Verletzungspause endlich sein Pflichtspieldebüt für den FSV Schleiz geben durfte und dabei gleich einmal mit unserer zweiten Mannschaft den Tabellenführer stürzte.
Immerhin: Ab und zu gibt es selbst in personeller Hinsicht positive Nachrichten beim FSV Schleiz. So etwa am vergangenen Sonntag, als Neuzugang Pascal Stütz, der sich in der Spätphase der Vorbereitung schwer verletzte, endlich sein Pflichtspieldebüt für den FSV Schleiz gab und dabei seinen Anteil dazu beitrug, dass unsere zweite Mannschaft einen 2:1-Auswärtssieg beim (inzwischen ehemaligen) Tabellenführer in Rothenstein feierte.
Doch leider ist das eher die Ausnahme, wie etwa der Fall Lukas Lange zeigt. Der Innenverteidiger gab am Wochenende ebenfalls nach langer Verletzung sein Saisondebüt und verletzte sich dabei prompt erneut. Hinzu kam zu Beginn der Woche die Hiobsbotschaft vom Saisonaus von Toptorjäger Albert Pohl.
Insgesamt aber hat sich das Schleizer Lazarett wenigstens in Sachen Quantität zuletzt etwas gelichtet; klammert man Pohl und Lange einmal aus. Was dem FSV Schleiz aber nach wie vor an Qualität abhandenkommt, ist für einen Verein mit unseren Mitteln schlicht und einfach nicht zu ersetzen. Und weil es selbst für eingefleischte FSV-Fans gar nicht so einfach ist, bei den vielen Ausfällen, die bereits in der noch jungen Saison zu verzeichnen waren, den Überblick zu behalten, helfen wir an dieser Stelle nach und geben ein kleines Verletzten-Update.
- Den Anfang machen wir mit Albert Pohl. Wie bereits am Dienstag verkündet erlitt unser Topstürmer gegen Bad Langensalza einen – mehr oder weniger – Komplettschaden im linken Knie. Unter anderem riss das Kreuzband. Mit einer Rückkehr auf den Platz ist in dieser Saison nicht mehr zu rechnen.
- Besser sind die Aussichten bei Lukas Lange. Nachdem er zuvor mehrere Trainingseinheiten schmerzfrei absolvierte, gab er gegen die SG TSV Gera-Westvororte sein Saisondebüt. Bis tief in die zweite Halbzeit hinein spielte sein Körper mit, ehe er sich bei einer dummen Bewegung erneut am lädierten Knie verletzte. „Es ist schon wieder bedeutend besser. Wenn ich Glück habe, kann ich in zwei bis drei Wochen wieder spielen“, so die Prognose des baumlangen Lange.
- Ähnlich lange wird sich wohl Mittelfeldmotor Thomas Liebold noch gedulden müssen, den ein Muskelfaserriss in der linken Wade außer Gefecht setzt. Wenn alles nach Plan verläuft, will er übernächste Woche wieder ins Training einsteigen. Dann wird man sehen müssen, wie schnell Thomas Liebold die Belastung soweit steigern kann, dass es auch für einen Einsatz in einem Punktspiel reicht.
- Spätestens mit der Verletzung von Albert Pohl wurden auch die Fragen nach dem Comeback von Frank Gerisch lauter. Die gute Nachricht: Es wird eine Rückkehr auf den Platz geben, was angesichts der Schwere des Knorpelschadens im Knie und seines doch schon etwas fortgeschrittenen Fußballeralters zum Zeitpunkt seiner Verletzung noch durchaus fraglich war. Die erlitt er bei der 1:3-Niederlage beim späteren Absteiger Sonneberg, als der FSV neben dem Torjäger auch die (realistische) Chance auf die Meisterschaft verlor. Bis dato hatte der Routinier 14 Saisontore erzielt und damit genauso viele wie der spätere Torschützenkönig Albert Pohl.
Wenn alles nach Plan verläuft, wird Frank Gerisch zum Beginn der Rückrunde wieder einsatzbereit sein, worauf der Sportlehrer ab November mit einem eigens erstellten Trainingsplan hinarbeiten will. „Der Knorpelschaden wurde durch eine Mikrofraktuierung behoben, aber das Knorpelgewebe braucht sechs Monate um sich neu zu bilden und zu festigen. Deshalb habe ich im Dezember nochmal ein Kontroll-MRT. Dann wissen wir mehr. Aber die Prognosen stehen sehr gut“, lässt der Rekord-Torjäger des FSV Schleiz wissen. - Geht es um die verletzten Leistungsträger der Rennstädter ist auch regelmäßig der Name Sebastian Tens zu hören. So bitter es nicht nur angesichts seiner außergewöhnlichen fußballerischen Qualitäten sondern auch mit Blick auf seine ernorme Präsenz auf dem Platz auch ist: Es ist damit zu rechnen, dass er gar nicht mehr auf den Fußballplatz zurückkehrt. „Außer es gibt irgendein Wunder“, so Sebastian Tens, der über die Jahre immer wieder Probleme mit dem Knie hatte. Langfristig wäre eine Heilung des schweren Knorpelschadens inklusive mehrerer Operationen zwar möglich, was aber allein aus beruflichen Gründen keine Option sei, erklärt der 31-Jährige.
Zuletzt hatte er sich nach fast einjähriger Pause noch einmal in der Sommervorbereitung an ein Comeback herangearbeitet, als er mehrere Trainingseinheiten und auch zwei Testspiele mit einem guten Gefühl bestritt. Mehr ließ das Knie jedoch nicht zu, so dass Sebastian Tens schweren Herzens die Reißleine ziehen und die Fußballschuhe wohl endgültig an den Nagel hängen musste. - Nicht verletzungsbedingt, aber dennoch ebenfalls schmerzlich vermisst wird in Fußball-Schleiz auch Allzweckwaffe und Dauerbrenner Martin Berger, der sich aufgrund seines Studiums mehrere Monate an der französischen Atlantikküste aufhält. Das genaue Datum seiner Rückkehr nach Deutschland steht noch nicht fest, es wird aber voraussichtlich Mitte November soweit sein.
Ob er zum Schlussspurt der Hinrunde nach mehrmonatiger Fußballpause auch gleich wieder eine Option für die Startelf sein kann, sei einmal dahin gestellt, aber zumindest an seinem Fitnesszustand soll es nicht scheitern: „Bei meinem ersten Praktikum in Saint-Nazaire habe ich Crossfit für mich entdeckt. Mega geil! Das hat mich ziemlich fit gehalten“, so der Möschlitzer, der sich zudem mit Surfen und Joggen in Bewegung hält. - Kurz können wir es bei Kapitän Mirko Horn machen: Ebenfalls nicht verletzt, aber schmerzhaft vermisst, wurde er nach seiner roten Karte im Auswärtsspiel bei der SG TSV Gera-Westvororte zu zwei Spielen Sperre verdonnert.