8 Gemeinsamkeiten & ein erfreulicher Unterschied: FSV Schleiz siegt im Geratal
Alexander Hebenstreit, 25.10.2022
Und ab damit: Selbst Felix Behrs Kampfschrei kann es nicht verhindern, dass André Hoyer im Gewühl des Gerataler Stafraums den Überblick behält, und die Kugel zur 1:0-Führung des FSV Schleiz im gegnerischen Kasten versenkt. Die Schwarz-Gelben feierten im Ilmkreis den zweiten Auswärtssieg der Saison.
1.Mannschaft : Spielbericht
9. Spieltag - 22.10.2022 15:00 Uhr
Geratal | FSV Schleiz | |||
0 | : | 3 | ||
(0 | : | 1) |
Aufstellung
M. Porst (76' M. Saß) |
|||
C. Pätz (69' L. Beyer) |
S. Fatajo | ||
A. NukovicC | N. Eichelkraut (84' J. Picker) |
||
A. Hoyer | |||
O. Schmidt | H. Kühnel | ||
R. Kögler | T. Sluga | ||
L. Seefeld |
Spielstatistik
Tore
Andre Hoyer, Christian Pätz, Lukas BeyerAssists
Markus Porst, Samba Fatajo, Marco SaßGelbe Karten
Amel Nukovic, Nicky EichelkrautZuschauer
130Torfolge
0:1 (21') | Andre Hoyer(Markus Porst) |
0:2 (48') | Christian Pätz per Kopfball(Samba Fatajo) |
0:3 (85') | Lukas Beyer(Marco Saß) |
8 Gemeinsamkeiten & ein erfreulicher Unterschied: FSV Schleiz siegt im Geratal
Kinder, die wie Zeit vergeht! Schon Dienstagabend und noch immer kein Spielbericht online …
Zunächst einmal reichlich Asche aufs Schreiberlingshaupt, aber dann und wann kann es auch einfach mal länger dauern, ein freies Zeitfenster für die Rückblende zu finden. An sich ist die Partie bei der Spielvereinigung Geratal zwar inzwischen ein alter Hut, aber so ganz auf das gewohnte Prozedere verzichten wollen wir dann doch nicht.
Lässt man die 90 Minuten auf dem Kunstrasenplatz in Geraberg noch einmal Revue passieren, fällt auf, dass es aus FSV-Sicht doch eine ganze Menge Parallelen zum vorangegangenen Heimsieg über den FC Erfurt Nord gab. Ganz klar: Geratal machte es unserem FSV unterm Strich doch deutlich schwerer als zuvor die Erfurter, was sicherlich auch daran lag, dass sie die gesamte Partie zu elf bestreiten durften. Aber sonst …
- Ein klarer Schleizer Sieg
Das Wichtigste im Ergebnissport Fußball ist natürlich das, was am Ende an nackten Zahlen herauskommt und hier verbuchte der FSV Schleiz wie beim vorherigen 4:0 gegen Erfurt auch diesmal einen klaren Sieg. Beim Abpfiff von Schiedsrichter Andre Blank stand es 3:0 zugunsten der Rennstädter. - Die Null steht
Ebenso erfreulich: Das zweite Mal in dieser Saison blieben die Schwarz-Gelben ohne Gegentor. Anders als in der Vorwoche musste der damals praktisch beschäftigungslose Schleizer Keeper, Leon Seefeld, dann aber doch mehrere Male beherzt eingreifen. Besonders eindrucksvoll gelang ihm das, als er Justin Weidlichs Schuss beim Stand von 0:1 sehenswert aus dem Winkel kratzte. Im Glück waren die Rennstädter zudem, als Oskar Sennewald – ebenfalls im ersten Durchgang – sowohl knapp per Kopf als auch per Schlenzer ans Lattenkreuz scheiterte. - Konstanz in der Startelf
Getreu dem Motto „never change a winning team“ gingen die Rennstädter erstmals mit unveränderter Startelf in ein Spiel, was möglicherweise auch ein Grund für die gewachsene defensive Stabilität war. Bis dato hatte der FSV in dieser Saison in zehn Pflichtspielen zehn verschiedene Startformationen ins Rennen geschickt, was insbesondere den anhaltenden personellen Problemen geschuldet war. Allerdings: Es standen auch keine anderen Alternativen als in der Vorwoche zur Verfügung, da Kapitän Mirko Horn sein zweites Spiel Sperre absitzen musste und weitere potenzielle Startelfkandidaten nach wie vor verletzt fehlen. - Dominanter Beginn und eine beruhigende Führung
Wie gegen Erfurt waren die Schleizer vom Anpfiff weg hellwach und agierten äußerst dominant. Zwar nicht bis zum Pausenpfiff, aber zumindest bis zur 48. Minute und damit nur wenig später, gelang es Schleiz auch in Geraberg eine beruhigende 2:0-Führung zu erzielen. - Ein kleines, aber feines Schwimmfest
Beruhigende Führung hin oder her: Jeder Fußballer weiß, wie sehr ein Anschlusstor die Kräfteverhältnisse auf den Kopf stellen kann. Während es bei der einen Mannschaft neue Kräfte und die berühmte zweite Luft freisetzt, hat die andere oft auf einen Schlag zitternde Knie und scheint das Fußballspielen verlernt zu haben. Ganz so weit kam es zwar nicht, aber doch gab es in beiden Partien jeweils Mitte der zweiten Halbzeit eine Phase, in der die Schleizer den Faden verloren und mehr oder weniger zu schwimmen begannen, so dass der Anschluss trotz ausbleibender Großchancen der Gegner zumindest irgendwie in der Luft lag. - Auf die Folter gespannte FSV-Fans
Ja, beruhigt zurücklehnen konnten sich die FSV-Fans wahrlich erst in den letzten Zügen beider Partien. Gegen Erfurt war es die 86. Minute, als Markus Porst mit dem Tor zum 3:0 die Anspannung löste. Bei den Geratalern klappte es sogar schon eine Minute früher: Als Lukas Beyer zum 0:3 traf, lief „erst“ die 85. Spielminute. - Die Chancen …
Womit wir beim eigentlichen Grund wären, warum die Entscheidung erst jeweils so spät gefallen ist. Um es mit den Worten von FSV-Coach Roger Fritzsch zu sagen: „Was wir in der zweiten Halbzeit mit unseren Großchancen gemacht haben, lässt sich einfach nicht in Worte fassen.“ In der Tat gab es gegen eine in der zweiten Halbzeit alles andere als sattelfeste Gerataler Abwehr genügend dicke Möglichkeiten, die auf diesem Niveau einfach genutzt werden müssen. Aber das Lied kennen wir ja bereits aus der Vorwoche. - Das F steht für unberechenbar
Ist das die neue Unberechenbarkeit des FSV? So bitter der langfristige Ausfall von Toptorjäger Albert Pohl auch ist, gelang es zumindest in den beiden letzten Partien, die Last des Torschießens gut auf mehrere Schultern zu verteilen. Gegen Erfurt Nord und Geratal erzielte Schleiz nicht nur stolze sieben Treffer, für sie zeigten sich zugleich sieben verschiedene Torschützen verantwortlichen. Besonders erfreulich: Mit Christian Pätz und Lukas Beyer trafen auch zwei Spieler ins Schwarze, die gegen Erfurt noch mehrere Riesen liegen ließen.
Und zum Abschluss weisen wir dann auch gerne noch auf einen Unterschied zur Vorwoche hin: Anders als damals, als die drei Punkte unseres FSV keine direkte Auswirkung auf die Tabelle hatten, gelang es mit dem zweiten Auswärtssieg der Saison in der Tabelle einen Satz nach oben zu machen. Die unrühmliche Rote Laterne brennt damit nach zwei Wochen nicht mehr am Fasanengarten. Stattdessen grüßen die Schwarz-Gelben im engen Feld der Thüringenliga in dieser Woche von Platz 12.