Doppel-Wumms ist nicht genug: Furios gestartete SG Schweina gastiert in Schleiz
Alexander Hebenstreit, 27.10.2022
Er scheint allmählich beim FSV Schleiz angekommen zu sein. Auch wenn noch nicht alles gelingen mochte, erwies sich Samba Fatajo sowohl gegen Erfurt Nord als auch im Geratal als ständiger Unruheherd. Diese Gefährlichkeit wird es auch gegen Schweina brauchen, denn der Aufsteiger hat offensiv ebenfalls einiges zu bieten.
Thüringenliga, 10. Spieltag
FSV Schleiz – SG Glücksbrunn Schweina
(Samstag, 29. Oktober, 14 Uhr, Fasanengarten Schleiz)
Vorspiel ab 11:30 Uhr: FSV Schleiz II – FSV Grün-Weiß Stadtroda II
Das liest sich doch gut: Zwei Spiele, sechs Punkte, 7:0 Tore. Die Zahlen zu den letzten beiden Spielen des FSV Schleiz lassen wirklich keine Wünsche offen. Das sieht auch FSV-Coach Roger Fritzsch so, der von einer sehr soliden Leistung seiner Elf spricht und dennoch sogleich ein Aber parat hat: „Allzu große Freude kommt momentan nicht auf, da die Saison bisher einfach zu negativ für uns lief.“
Bei dieser Feststellung bleibt es dann aber auch, denn jetzt gilt es nicht länger dem verkorksten Saisonstart hinterherzutrauen. Stattdessen soll der Schwung der jüngsten Erfolgserlebnisse beibehalten werden. „Wir wollen die positive Energie aus den vergangenen zwei Partien mitnehmen, zumal es auch personell so langsam besser wird. Kapitän Mirko Horn kehrt definitiv zur Mannschaft zurück und sollte Mittelfeldmotor und Vize-Kapitän Thomas Liebold in den abschließenden Trainingseinheiten weiterhin schmerzfrei bleiben, wird auch er eine Option für den Kader sein“, erklärt der Schleizer Trainer.
Und doch darf man sich ob dieses Luxus' von möglicherweise sogar zwei zurückkehrenden Leistungsträgern fragen, an welcher Stelle die Mannschaft umgebaut werden könnte. Immerhin stand gegen den FC Erfurt Nord und die SpVgg Geratal zweimal dieselbe Startelf auf dem Feld und die machte ihre Sache sehr ordentlich. Doch anders als die meisten Leser dieser Zeilen, kann Roger Fritzsch hinsichtlich dieser Frage auch Trainingseindrücke, taktische Erwägungen und weitere Insiderinformationen einfließen lassen, so dass wir uns überraschen lassen dürfen, zu welchen Schlüssen der Trainer des FSV kommt.
Überraschung ist auch ein gutes Stichwort mit Blick auf den kommenden Gegner, die Spielgemeinschaft aus SG Glücksbrunn Schweina und SV Gumpoldia Gumpelstadt im Wartburgkreis. Auch wenn sie in der Tabelle zuletzt hinter die beiden ebenfalls starken Mitaufsteiger aus Saalfeld und Struth zurückfiel, war es vor allem diese Mannschaft, die Fußball-Thüringen zu Beginn der neuen Saison in Staunen versetzte. 6:1, 6:1 und 5:1 – wohlgemerkt durchweg Siege – lauteten die ersten drei Ergebnisse des Neulings, der sich sozusagen mit einem Dreifach-Wumms im Fußball-Oberhaus des Freistaats einlebte.
Eine 1:5-Pleite in Heilbad Heiligenstadt brachte die SG Schweina zwar anschließend auf den Boden der Tatsachen zurück, doch aus der Bahn warf sie das nicht. Nicht zuletzt mit einem Sieg über Spitzenreiter Wismut Gera stellte man unter Beweis, dass hier nicht nur die Anfangseuphorie eines Aufsteigers am Werk war, sondern dass im Bad Liebensteiner Ortsteil auch richtig gut gekickt wird.
Das weiß auch Roger Fritzsch zu würdigen: „Zum Gegner kann ich nur Chapeau sagen! Wie sie gemeinsam mit den anderen beiden Aufsteigern die Liga rocken, ist beeindruckend.“ Insbesondere vor der Angriffsreihe um den Führenden der Torjägerliste, Moritz Dittmann (11 Tore), hat der FSV-Coach trotz zweier Zu-Null-Spiele höchsten Respekt. „Wir brauchen eine gute Balance in unserem Spiel und eine gewisse defensive Reife, um ihre Offensivpower in den Griff zu bekommen“, so der Schleizer Trainer.
Ob das den Rennstädtern gelingen wird und sie vielleicht sogar den dritten Sieg in Serie feiern dürfen, werden wir wie immer erst wissen, wenn die Würfel nach 90 hoffentlich mitreißenden Minuten gefallen sind. Also kommt vorbei, unterstützt unsere Jungs und macht euch selbst ein Bild vom hochunterhaltsamen Fußball des Aufsteigers aus dem Westen Thüringens!
Und damit niemand zu spät kommt, erwähnen wir es an dieser Stelle noch einmal extra: Der Anpfiff ertönt bereits um 14 Uhr!