Zwischen Freude und Enttäuschung: FSV Schleiz punktet beim 2:2 in Arnstadt
Alexander Hebenstreit, 20.11.2022
Richtig kuschlig wurde es vor dem Arnstädter Gehäuse bei diesem Schleizer Eckball – angesichts von Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt sicher nicht die schlechteste Idee. Wie hier war es auch auf der Gegenseite immer wieder äußerst Brenzlig, wenn das Leder an der Eckfahne ruhte. Die beiden entscheidenden Standards, die dem vollkommenen Schleizer Glück im Wege standen, wurden jedoch aus dem Halbfeld getreten.
1.Mannschaft : Spielbericht
13. Spieltag - 19.11.2022 14:00 Uhr
SV 09 Arnstadt | FSV Schleiz | |||
2 | : | 2 | ||
(0 | : | 0) |
Aufstellung
M. Berger (73' L. Beyer) |
C. Pätz (83' O. Schmidt) |
||
N. Eichelkraut (90' M. Porst) |
A. Nukovic | ||
M. Saß | H. Kühnel | ||
T. Liebold | |||
R. Kögler | M. HornC | ||
T. Sluga | |||
L. Seefeld |
Spielstatistik
Tore
Thomas Liebold, Christian PätzAssists
Amel Nukovic, Martin BergerGelbe Karten
Hannes KühnelZuschauer
60Torfolge
0:1 (60') | Thomas Liebold(Martin Berger) |
0:2 (72') | Christian Pätz(Amel Nukovic) |
1:2 (78') | SV 09 Arnstadt |
2:2 (80') | SV 09 Arnstadt per Kopfball |
Zwischen Freude und Enttäuschung: FSV Schleiz punktet beim 2:2 in Arnstadt
Nun ja. Als Schiedsrichter Jan Weltzien die Verbandsligapartie zwischen dem SV Arnstadt und dem FSV Schleiz nach fünf Minuten Nachspielzeit beendete, wusste erst einmal niemand so recht, was er nun von diesem Endstand halten sollte. 2:2 lautete das Resultat und das war ein Ergebnis, das die Rennstädter im Vorfeld wohl sofort unterschrieben hätten. Einerseits. Andererseits führten die Gäste aber auch bis tief in die zweite Halbzeit mit 2:0, so dass man doch damit hadern musste, einen Zwei-Tore-Vorsprung nicht ins Ziel gebracht zu haben.
Für den gewohnt ehrgeizigen Schleizer Trainer Roger Fritzsch überwog in dieser Gemengelage angesichts einer starken ersten Hälfte sowie der aus FSV-Sicht ärgerlichen Torfolge die Enttäuschung. „Dennoch haben die Jungs ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht.“ Umgekehrt dürfte es aber auch manch einen im Lager der Schwarz-Gelben gegeben haben, der sich am Ende auch über diesen einen Punkt freute. Denn als Arnstadt per Doppelschlag in der 78. und 80. Minute zum Ausgleich kam, musste man befürchten, dass die Partie noch gänzlich kippen könnte.
Das tat sie zwar nicht, aber immerhin einen Zähler konnte der Aufstiegsanwärter aus der Bachstadt retten und das lag vor allem an der Stärke bei Standards. Während die mit umgestellten Spielsystem agierenden Schleizer ihrem Kontrahenten aus dem Spiel heraus nur wenige Gefahrenmomente gestatteten, wurde es bei ruhenden Bällen – insbesondere von der Eckfahne – immer wieder brandgefährlich. Da verwundert es kaum, dass auch beiden Arnstädter Toren Standardsituationen vorausgingen. Beim 1:2 konnten die Gäste einen Freistoß nicht entscheidend klären, so dass schließlich der eingewechselte Lukas Scheuring in Mittelstürmerposition zum Abschluss kam und bei einem weiteren Freistoß aus dem Halbfeld platzierte Patrick Hädrich seinen Kopfball perfekt an den Innenpfosten und von dort ins Tor.
Nichts war es also mit drei Schleizer Auswärtspunkten, mit denen zwar nur die größten Optimisten geliebäugelt haben dürften, die man aber zweifelsohne trotzdem gerne mitgenommen hätte. Doch letztlich muss man sich auf Seiten des FSV vorwerfen, dass man nach dem Führungstor, das Thomas Liebold nach guter, alter Max-Wyrobczyk-Schule per fallendes Blatt erzielt hatte (60.), zu sehr von der bis dato erfolgreichen Spielweise abgewichen ist und kaum noch selbst agierte.
Das Geschehen verlagerte sich nun zunehmend in die Hälfte der Gäste und spätestens nachdem Christian Pätz mit einem abgefälschten Schuss das 0:2 nachgelegt hatte (72.), igelte sich Schleiz nur noch um den eigenen Strafraum ein, ohne durch eigene Offensivaktionen für Entlastung sorgen zu können. Womöglich war es dieser Dauerstress in der Abwehrarbeit, der dafür sorgte, dass bei den zwei Freistößen in Minute 78 und 80 in Sachen Konzentration die entscheidenden Prozentpunkte zum Schleizer Glück fehlten.
Hinzu kam neben den bekannten, schwerwiegenden Ausfällen im Angriff noch das Fehlen eines der wichtigsten Anker im Mittelfeld der Rennstädter. „Sehr ärgerlich war der kurzfristige Ausfall von André Hoyer. Seine Fähigkeiten hätten uns in der Schlussphase der Partie sehr geholfen“, merkte in diesem Zusammenhang Roger Fritzsch an.
Sei es drum: Auf dieser Leistung lässt sich aufbauen, so dass man mit einem guten Gefühl in das letzte Heimspiel des Jahres gehen kann, das am kommenden Samstag gegen den zweiten Oberliga-Absteiger aus dem Ilmkreis, den FSV Martinroda, steigt.