Gewogen und für zu leicht befunden: FSV Schleiz ist Schott Jena klar unterlegen
Alexander Hebenstreit, 11.03.2023
Erst forderte er einen Strafstoß, wenige Sekunden später ließ er seinen Frust an Lukas Lange aus: Jenas Toni Stelzer (liegend) erwies seinem Team mit seiner Tätlichkeit nach gut einer Stunde einen Bärendienst – jedoch ohne Folgen. Seine Mitspieler agierten auch ohne den baumlangen Verteidiger mit einem enormen Selbstverständnis und ließen gegen harmlose Schleizer nichts anbrennen.
1.Mannschaft : Spielbericht
18. Spieltag - 11.03.2023 14:00 Uhr
FSV Schleiz | SV Schott Jena | |||
0 | : | 1 | ||
(0 | : | 0) |
Aufstellung
M. Porst (73' P. Jung) |
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C. Pätz | A. Hoyer | ||
T. Sluga | A. Nukovic (46' L. Beyer) |
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T. Liebold | |||
R. Kögler (46' H. Kühnel) |
M. Saß | ||
L. Lange | M. HornC | ||
L. Seefeld |
Spielstatistik
Gelbe Karten
Robby Kögler, Marco SaßZuschauer
100Torfolge
0:1 (48') | SV Schott Jena |
Gewogen und für zu leicht befunden: FSV Schleiz ist Schott Jena klar unterlegen
Wenn ein Fußballspiel mit einem Tor Unterschied endet, kann man grundsätzlich davon ausgehen, dass es ein enges Match war, das mit einer etwas anderen Gewichtung von Glück und Pech auch umgekehrt hätte ausgehen können. Im Fall des Heimspiels des FSV Schleiz gegen den SV Schott Jena muss man jedoch sagen: Das Gefühl, dass das Pendel auch in die andere Richtung ausschlagen könnte, hatte man trotz des knappen Resultats praktisch zu keinem Zeitpunkt.
Selbst eine halbe Stunde Schleizer Überzahl war für die nur 100 Zuschauer kaum wahrnehmbar. Angesichts der gewaltigen Dominanz, mit der die Jenaer aus der Halbzeitpause kamen, hatte es allenfalls den Anschein, als sei nach dem Platzverweis gegen Toni Stelzer wieder eine Gleichzahl hergestellt.
Den Willen, noch etwas am Spielstand zu ändern, konnte man den Rennstädtern ja gar nicht absprechen. Doch insbesondere dann, wenn sich die Hausherren dem gegnerischen Strafraum näherten, wirke es, als stieg eine Truppe mit mittlerem Kampfgewicht gegen eine Reihe von Schwergewichtsboxern in den Ring. Die Körpersprache und das Selbstverständnis in der Zweikampfführung seitens der Gäste erlaubte praktische keinerlei Zweifel: Es wird auch nicht ein einziger Punkt in Schleiz zurückgelassen.
„Wir müssen heute neidlos anerkennen, dass Schott einfach die bessere Mannschaft war. Sie waren einfach gedanken- und handlungsschneller“, räumte auch der Schleizer Trainer Roger Fritzsch unumwunden ein. Zugleich machte er um die Enttäuschung über die Vorstellung seiner Elf keinen Hehl.
„Wir standen mannschaftlich komplett neben uns und keiner hatte nur annähernd Normalform. Wir bekommen momentan einfach keine Konstanz in unsere Formation und in unsere Leistungen, da Woche für Woche jemand anders nicht zur Verfügung steht und wir somit auch keinerlei Automatismen in unserem Spiel haben“, hadert der FSV-Coach.
Zumindest im ersten Durchgang gelang es den Rennstädtern, das Spiel noch einigermaßen offen zu halten und sogar in Folge des einen oder anderen Standards für Torgefahr zu sorgen. Zielstrebiger war jedoch das, was die Schott-Elf den Zuschauern bot – insbesondere dann, wenn es über den spielfreudigen Abdulghani Adam Yasin ging. So war es dann auch der auffälligste Spieler auf dem Platz, der seinem Mitspieler Laurens Weyd das Tor des Tages nach einem tollen Dribbling samt anschließendem Querpass auf dem Silbertablett servierte (48.).
In der Folge drängte Jena mit großer Vehemenz auf den zweiten Treffer, ehe der Druck nach Stelzers Frustaktion nachließ. In Überzahl gelang es Schleiz zwar, sich aus der Umklammerung zu lösen; eigene Akzente vermochte man gegen das an diesem Tag einfach überlegene Jenaer Team jedoch nicht zu setzen.