Suche erfolglos: FSV Schleiz II lässt bei Zwätzen II die Gier vermissen

Als die „Suche nach den Eiern“ deklarierten wir im Vornherein das Auswärtsspiel unserer zweiten Mannschaft beim SV Jena-Zwätzen II (zum Vorbericht). Personell sah es aufgrund des spielfreien Wochenendes der Ersten mit sieben Wechslern auch ganz gut aus. Weit mehr als neunzig Minuten später ist die ernüchternde Realität allerdings immer noch dieselbe: Mit 3:1 siegten die Hausherren – trotz Asmir Nukovics Führungstreffer für die Schwarz-Gelben (9.) und trotz eines herausragend aufgelegten Dustin Funk, der in allen (und es waren sehr viele) Eins-gegen-eins-Duellen mit den Jenaer Stürmern der Sieger blieb – gegen erschreckend harmlose Rennstädter.

Schon als keiner der Gastgeber vor dem Anpfiff den Wunsch auf ein gutes Spiel erwiderte, war klar: Die sind nicht aufgelaufen, um Freunde zu finden. Stattdessen entgegnete diese ausgewogene Mischung aus hungrigen jungen Spielern und erfahrenen Stinkstiefeln* der anfänglichen spielerischen Überlegenheit des FSV, der in dieser Phase schon auf 2:0 oder sogar 3:0 hätte erhöhen müssen, mit körperlicher Robustheit und insbesondere immer wieder kleineren oder größeren Foulspielen.

Diese wurden aufgrund bzw. trotz der etwas längeren Leine, an der Schiedsrichter Fabian Richter die Partie unparteiisch führte, jedoch weder von ihm geahndet noch von den Schwarz-Gelben angenommen, geschweige denn reproduziert, wodurch sich die Jenaer in die Partie kämpfen konnten. Besonders als Lukas Beyer, der die Abwehr der Hausherren vor allem im Zusammenspiel mit Oli Schmidt immer wieder vor Herausforderungen stellte und zudem eine vorbildliche Körpersprache bewies, den Platz nach einer guten halben Stunde aufgrund muskulärer Probleme vorzeitig verlassen musste – gute Besserung, Beyex – kam dann ein Bruch ins Schleizer Spiel. Den Ausgleich kurz vor der Pause hatten sich die Zwätzener zu diesem Zeitpunkt mehr als verdient und dennoch darf Maximilian Meinhardt nach einer Flanke von der Grundlinie am langen Pfosten niemals so unbedrängt zum Kopfball kommen (39.). Das ist desolat verteidigt. Einen Pausenrückstand für Schleiz verhinderte eine Klärungsaktion kurz vor der Linie.

In Halbzeit zwei gaben die Jenenser, wenngleich das Schiri-Gespann nun etwas weniger durchgehen und sie somit nicht mehr ganz ungeschoren davonkommen ließ, das Zepter nicht mehr aus der Hand und erzielten mit einer Pike-Direktabnahme mit dem schwachen Fuß und aus der Luft (Was war das?!; 58.) und einem weiteren Kopfball des erneut ungedeckten Meinhardt nach einem Eckstoß (77.) die Führung und schließlich den Endstand. Eine weitere Klärungsaktion auf der Linie und der starke Funk bewahrten die Schleizer vor einem noch unansehnlicheren Resultat.

Was bleibt, ist vor allem die unbefriedigende Erkenntnis die im Voraus angesprochenen und eigentlich so Schleiz-typischen Tugenden, allen voran ein zum Bestehen in der Kreisoberliga notwendiges Maß an Körperlichkeit, nicht auf den Platz gebracht zu haben. Da haben sogar fast die Freizeitliga-Kicker am Ostermontag in der Löhmaer Wetterkreuzarena mehr investiert. Hier gilt es an der Wurzel anzupacken und an der Fitness zu arbeiten. Deshalb seien alle Zweite-Akteure zum munteren Gatterberg-Gang nach der heutigen Trainingseinheit eingeladen.** 🙃

Außerdem wollte ich mit dem Gästekeeper noch ein Halbes zischen, was allerdings leider nicht mehr zustande kam. Kumpel, nimm es bitte nicht persönlich, wir holen das sicherlich irgendwann nach!

Für den FSV Schleiz II geht es neben großem Einsatz im dieswöchigen Trainingsbetrieb am Wochenende mit dem nächsten Punkspiel in Lobenstein weiter: Am Samstag wird man auf dem Kunstrasenplatz Poststraße von der VfR-Reserve empfangen.

*Nein, das meine ich nicht böse.
**Es ist mehr eine Aufforderung als eine Einladung.