Das Spiel gewinnt, wer seine Chancen nutzt

Im Schleizer Fasanengarten gab es eine Premiere: Erstmals wurde ein Heimspiel des FSV live im Internet übertragen. Wie viele User den Livestream verfolgten, ist nicht bekannt. Im Fasanengarten sahen das Spiel jedenfalls 105 Zuschauer bei äußert unangenehmen Witterungsbedingungen und zeitweisem Schneefall. Und die FSV-Kicker wurden nach Abpfiff von Schiedsrichter Marko Linß  an eine alte Fußball-Weisheit erinnert: Tore entscheiden das Spiel und nicht die Chancen.

Die Begegnung begann ohne großes Abtasten. Es dauerte nicht lange und Schleiz besaß seine erste Torgelegenheit. Nach vier Minuten brachten weder Albert Pohl noch Sahrod Adrian George das Leder über die Torlinie. Es sollte symptomatisch werden über das ganze Spiel hinweg. Auch André Hoyer hatte mit seinem Fernschuss nur wenig später kein Glück. Die Hausherren bestimmten in der Anfangsphase klar das Geschehen auf dem schneebedeckten Rasen.

Im weiteren Verlauf zeigte sich einmal mehr, dass der FSV mit defensiv eingestellten Mannschaften ein Problem hat. Äußert geruhsam verlief das Spiel anfangs für Torhüter Maximilian Jünger. Er musste während der ersten 35 Minuten nicht einmal ernsthaft eingreifen. Und so kam es, wie es kommen musste, der zweite Schuss auf das Schleizer Gehäuse führte durch Vincent Michalik zur 0:1-Pausenführung der Gäste nach 36 Minuten.

Nach dem Seitenwechsel brauchten die Hausherren etwas Zeit, um wieder ins Spiel zu finden. Das Spiel verlagerte sich wieder in die Hälfte der Gäste, mehrfach konnte sich deren Torhüter Bennet Fröhlich auszeichnen. Darüber hinaus erwies sich der SC als eine äußert clevere und geschickt agierende Mannschaft. Die Spielentscheidung kam dann schließlich in der 78. Minute, als ein Pfostentreffer dem jungen Linus Derr vor die Füße fiel und er nur noch einschieben musste.

Die Hausherren gaben nicht auf, blieben aber glücklos. „Wir haben sehr gut angefangen und mussten in Führung gehen. Ein individueller Fehler brachte uns in Rückstand. Das Foul an Hoyer war für mich die Schlüsselszene im Spiel, er war für mich der beste Mann auf dem Platz. Leider haben wir unsere Chancen nicht genutzt“, so FSV-Trainer Roger Fritzsch. Für den angesprochenen André Hoyer waren es scheinbar die optimalen äußeren Bedingungen: Trotz oder gerade wegen des tiefen Bodens ackerte er allzeit das Spielfeld auf und ab – bis zur 63. Minute. Nach dem rüden Foul von Yannick Stellmann sah der Täter nur die gelbe Karte, obwohl er nie die Chance hatte an den Ball zu kommen, und Schleiz' Fleißigster musste das Spielfeld verletzt verlassen und fällt für die nächste Partie aus.

Der FSV Schleiz musste im siebten Heimspiel der Saison gegen den 1. SC 1911 Heiligenstadt seine dritte Niederlage hinnehmen. Insgesamt erzielten die Fritzsche-Schützlinge im heimischen Fasanengarten lediglich zehn Zähler in der Hinrunde. Wesentlich erfreulicher ist die Auswärtsbilanz: fünf Siege, ein Unentschieden sowie eine Niederlage. Am letzten Spieltag der Hinrunde müssen die Rennstädter wieder auf Reisen gehen, in Gera treffen sie auf den derzeitigen Tabellenführer BSG Wismut.

Fotos vom Spiel (Jürgen Müller)

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