Co-Trainer Christian Feig verlässt den FSV Schleiz in Richtung Bad Lobenstein

Leif Broßmann, 22.03.2024

Co-Trainer Christian Feig verlässt den FSV Schleiz in Richtung Bad Lobenstein

Christian Feig ist nicht länger Co-Trainer der ersten Mannschaft des FSV Schleiz. Nach dem Heimspiel am 16. März gegen die Spielvereinigung Geratal (Endstand 1:3, zum Spielbericht) übernahm er mit sofortiger Wirkung das Cheftraineramt beim VfR Bad Lobenstein in der Landesklasse 1 und leitete in dieser Woche dort schon die ersten Trainingseinheiten.

Das erste Mal saß Feig am 5. November 2022 beim 2:2 in Sondershausen mit auf der Bank und trat damit in die großen Fußstapfen unseres Balders als Assistenz am Seitenrand. Seine damalige Motivation, ersten Eindrücke, Ziele und mehr könnt ihr in diesem Beitrag noch einmal nachlesen. Nach etwas mehr als 16 Monaten geht damit eine Zusammenarbeit zu Ende, die nicht nur vom Sammeln und Weitergeben von Erfahrungen sowie hohem Engagement, sondern auch von Freundschaft geprägt war.

„Zunächst wünsche ich dem gesamten Verein und den Teams des FSV Schleiz weiterhin alles Gute und viel Erfolg bei all ihren Vorhaben! Ich habe die Zeit genossen, und die Jungs der ersten Mannschaft haben es mir sehr leicht gemacht ein Teil des Teams zu werden. Ein Dank geht auch an den Vorstand, der meine Entscheidung akzeptierte, und sich sofort an die Arbeit meines Nachfolgers machte“, verabschiedet sich Feig, der im F-Junioren-Alter in der SG Saaletal/Berg in Hirschberg das Fußballspielen angefangen hat. Sein Weg im Nachwuchs führte ihn weiter zum VFC Plauen, für den er bis zum Ende seiner A-Jugend-Zeit kickte.  Mit der zweiten Mannschaft der Plauener sammelte er auch schon Erfahrungen in der Sachsenliga der Herren.

2009 zog es ihn zur Bezirksligamannschaft des FSV Schleiz. „Hier durfte ich 2010 mit in die Landesklasse aufsteigen“, erinnert er sich. Mitspieler in dieser Zeit war u. a. Thomas Liebold, den Christian Feig nun bekanntlich als Co-Trainer unter seinen Fittichen hatte. „Ich kenne Christian bereits seit vielen Jahren. Als Mitschüler im Physikkurs zeigte er bereits große Stärken im kommunikativen Austausch über Fußball“, erinnert sich Schleiz‘ Vizekapitän mit einem Schmunzeln an vergangene Tage. „Als Gegenspieler beim FSV Hirschberg von uns gefürchtet, war er als schwarz-gelber Mitspieler in unseren ersten Jahren des Herrenbereichs sowohl beim Toreschießen als auch beim Toreverhindern zwischen den Pfosten als universell einsetzbar bekannt. Auch, wenn sich unsere Wege 2011 aus beruflichen Gründen vorerst trennten, war bei seiner Rückkehr als Co-Trainer schnell zu erkennen, dass er in dieser Zeit an seinem Kommunikations- und Organisationstalent nichts eingebüßt hat. Als Verbindungsglied zwischen Trainerstab und Mannschaft schaffte er es häufig, die Befindlichkeiten einzelner Akteure untereinander zu vermitteln oder den Transport von unzähligen kegelartigen Utensilien zu verschiedenen Trainingsorten zu koordinieren. Trotz enger gewordener Trikots zeigte er ein ums andere Mal, dass er am Ball auch wenig verlernt hat, denn bei Personalnotstand war er sich nicht zu schade, sich zwischen die Pfosten zu stellen.“ Zuletzt hütete Christian Feig beim 2:2 gegen den FSV Ohratal den Kasten und bewahrte die Schleizer beispielsweise mit einer Glanzparade vor einem frühen Rückstand in Durchgang zwei. „Alles in allem ein Allrounder, unser Christian. Und der Prototyp des Fleischfressers. Fragen Sie mal bei Konrads nach!“ Da hat Feigi nämlich seinen eigenen Burger kreiert, der es sogar auf die offizielle Speisekarte geschafft hat. „Ich wünsch ihm in erster Linie vorerst natürlich maximale Erfolge beim VfR Bad Lobenstein und freue mich, ihn bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen.“

2011 ging es dann also zurück nach Hirschberg in die Kreisoberliga. Nach einer einjährigen berufsbedingten Pause spielte Feig zwischen 2015 und 2018 Münchener Fußball. Anschließend kehrte er in die Hirschberger Heimat zurück: „Ich habe hier gleich das Traineramt der 1. Männermannschaft übernommen. Hier sind wir gleich in meinem ersten Jahr in die Kreisliga aufgestiegen.“ Ein Jahr später erwarb Christian Feig seine Trainer-C-Lizenz zog nach Schleiz. „Nachdem bereits die zweite Saison pandemiebedingt abgebrochen wurde und mir der Aufwand jede Woche mehrmals nach Hirschberg zu fahren in der Coronazeit zu groß geworden ist, habe ich mein Traineramt dann zum Ende der Saison 2020/21 in Hirschberg niedergelegt“, berichtet Feigi. Unvergessen bleibt das Gastspiel der Hirschberger in Schleiz im Juni 2022, in dem Alexander Weiß seinem künftigen Co-Trainer nach einem Eckball die Nase brach. Mit den Worten „Ach, Weißi...“ verabschiedete er sich in Minute 38 in Richtung Notaufnahme vom Fasanengarten. Fünf Monate später sollte er dann aber bekanntlich zurückkehren.

Auf so manch fesselndes Spiel folgte stets eine nicht minder intensive Auswertung unter Nachbarn. Was sich bisher hauptsächlich um Schwarz und Gelb drehte, wird nun zumindest auch um Gedanken aus dem Koseltal ergänzt – oftmals reflektierte Feig mit seinem Sonnenallee-Kumpanen Stefan Schubert die Spiele der ersten und zweiten Mannschaft: „Für mich als guten Freund und Nachbarn von Feigi kam die Nachricht vom Trainertransfer genauso überraschend wie für wahrscheinlich alle aktiven Spieler des FSV. Aufgrund seiner aktuellen familiären Situation und der sich ihm kurzfristig bietenden Chance aus dem ‚Schatten‘ des Co-Trainer-Daseins herauszutreten und in die (wenn auch vorerst nur vorübergehende) Rolle des Hauptverantwortlichen zu schlüpfen ist es ein für mich vollkommen nachvollziehbarer Entschluss, um seine eigene Reputation vor dem angekündigten Trainer-Sabbatical im kommenden Sommer nochmals zu stärken. Natürlich zieht seine Entscheidung bei mir auch eine gehörige Portion Wehmut mit sich – alles andere wäre gelogen. Es wird ein recht ungewohntes Bild sein, wenn Feigi zukünftig in unserer Straße mit ‚fremden‘ Vereinsfarben auf Jacke und Hose den Kinderwagen schiebt oder Gassi geht. Nichtsdestotrotz ist es vor allem auch eine mutige Entscheidung, welche ihm in jedem Fall weiterbringen wird, neue Eindrücke und Ideen mit sich bringt und zum Glück (für uns alle im Verein) nur für eine recht überschaubare Zeitspanne sein wird. Ich wünsche Feigi ganz viel Erfolg und Glück bei seiner neuen Aufgabe und all seinen Entscheidungen im Koseltal und bin mir sicher, dass er die Mannschaft erfolgreich coachen wird. Details dazu werden wir mit Sicherheit in gewohnter Doppelpass-Manier auch zukünftig bei einem gepflegten ‚Rachennass‘ auf der Terrasse besprechen.“

Christian Feig richtet abschließend seinen größten Dank an Roger Fritzsch: „Zwischen uns hat sich in den knapp eineinhalb Jahren aus einem Co-Trainer-Cheftrainer-Verhältnis eine echte Freundschaft entwickelt! Ohne seinen Segen hätte ich den Schritt nicht gemacht!“ Gemeinsam schafften sie in einer Saison mit äußerst widrigen Umständen den Thüringenliga-Klassenerhalt. Aktuell steht der FSV Schleiz auf Platz fünf. Fritzschs neuer Trainerkollege ist Daniel Micklisch, der von der Mannschaft und dem Umfeld merklich fasziniert ist. Fritzsch ist froh, dass mit dem 50-Jährigen direkt ein hochwertiger Ersatz gefunden wurde. Ihr dürft euch in äußerst naher Zukunft auf Mickes eigene Eindrücke freuen.

„Christian hat dem Vorstand und mir bereits im Winter mitgeteilt, dass er ab Sommer aus zeitlichen Gründen keinen Co-Trainer mehr machen kann“, berichtet Roger Fritzsch. „Als jetzt die Anfrage aus Lobenstein kam, hatte er mich sofort kontaktiert und mich um meinen Rat gebeten! Hierbei habe ich ihm einmal als Freund und einmal als FSV-Coach meine ehrliche Meinung zu dieser Anfrage gesagt! Ich wünsche ihm von Herzen viel Erfolg und wünsche mir das gerade die erfahrenen Spieler Hölzel, Mai und Köcher ihn in kniffligen Situationen unterstützen! Laut seiner eigenen Aussage steht er ab Sommer dem FSV in einer anderen Funktion mit überschaubarem Zeitaufwand gerne wieder zur Verfügung! Deshalb ist es ja nur ein Abschied für kurze Zeit.“

Alle drei Weggefährten eint die Hoffnung bzw. Vorfreude auf ein baldiges Wiedersehen – schließlich soll das Traineramt in Bad Lobenstein durch Feig nur bis zum Sommer besetzt werden. Diesem Wunsch schließt sich freudigerweise auch Christian Feig an:

„Ich wünsche allen privat wie sportlich nur das Beste und hoffe eines Tages in irgendeiner Form zurückkehren zu können!“
Christian Feig

Lieber Feigi, wir danken dir für die Leidenschaft und freuen uns dich bald wieder in unseren Reihen begrüßen zu dürfen! Am Fasanengarten bist du immer willkommen – egal ob als Ex-Co, Freund oder ganz einfach Schleizer!









Quelle:Leif Broßmann (Text) | Alexander Hebenstreit (Bilder)


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