Lehrstunde im „Unentschiedenspiel“: Camburg zeigt, wie Torgefahr geht
Leif Broßmann, 02.05.2024
Ohne Punkte standen Oliver Schmidt und die Schleizer nach dem Match gegen Camburgs Richard Seidler und Mitspieler da. Foto: nia's photography (via FuPa; bearb.)
2.Mannschaft : Spielbericht
21. Spieltag - 27.04.2024 12:30 Uhr
FSV Schleiz II | SV Eintracht Camburg | |||
0 | : | 3 | ||
(0 | : | 1) |
Aufstellung
Spielstatistik
Gelbe Karten
Maximilian WoitzikZuschauer
52Torfolge
0:1 (6') | SV Eintracht Camburg |
0:2 (84') | SV Eintracht Camburg |
0:3 (89') | SV Eintracht Camburg |
Lehrstunde im „Unentschiedenspiel“: Camburg zeigt, wie Torgefahr geht
Am vergangenen Samstag empfing die zweite Mannschaft des FSV Schleiz den Tabellenzweiten aus Camburg. Im Vorspiel eine Überraschung schaffen – wieso eigentlich nicht?
Doch daraus wurde nichts. Und so soll dieser Spielbericht euch eine Einschätzung vom Spielverlauf geben und mir mit einer Mischung aus Sachlichkeit und Masochismus der Frustbewältigung dienen: Die Gastgeber unterlagen auf dem Papier deutlich mit 0:3
Doch dieses Endergebnis gaben die Spielanteile so keinesfalls her. Zweite-Trainer Schwarzbach spricht gar von einem „klaren Unentschiedenspiel zwischen der 6. und der 84. Minute.“ Dafür, dass mit Jung, Lange und Greiner drei Mentalitätsspieler und Identifikationsfiguren nicht an Bord waren, verkaufte sich der FSV Schleiz II gut. Das lag einerseits daran, dass man im Vergleich zur Vorwoche wieder auf die Unterstützung von Lorenz, Jalo, Lu. Lailach und Woellner bauen konnte, und andererseits ein einem mutigen und spielerischen Vortrag.
„Wir haben gut begonnen und hatten auch mehr Spielanteile“, schätzt Schwarzbach die Anfangsphase ein. „Mit der ersten Aktion von Camburg geraten wir durch einen Stellungsfehler gleich in Rückstand.“ Ein Ball hinter die Abwehrkette der Schleizer isoliert Julian Picker gegen Gegenspieler Hildebrandt, der mit einer hervorragenden Ballannahme und einem schnörkellosen Abschluss in die lange Ecke früh die Gästeführung klarmacht (6.).
Diese Aktion war symbolisch für die Partie und den Unterschied beider Teams: Während Camburg in jedem Angriff den Zug zum Tor und damit auch die nötige Gefahr demonstrierte, tat sich unsere Reserve leider abermals schwer mit dem Kreieren von Chancen, dem Ausspielen von Gleich- oder gar Überzahlsituationen und generell dem Nutzen des Raumes, den die Abwehrreihe der Gäste den Schwarz-Gelben doch reichlich gab. „Leider fehlt uns die Kaltschnäuzigkeit vorm Tor, so wie sie Camburg als Spitzenteam der Liga einfach hat“, bedauert auch Schwarzbach.
Er ist sich zudem sicher, dass mit einer größeren Abgebrühtheit sogar etwas Zählbares drin gewesen wäre: „Zwei Großchancen lassen wir Mitte der ersten Halbzeit am langen Pfosten und zu Beginn des zweiten Durchgangs einen Meter vor dem leeren Tor kläglich liegen – das hätte dem Spiel ein Wende gegeben und wir hätten was mitgenommen!“
Zudem gibt es aber auch ein Lob für beide Abwehrreihen samt Keeper Pasold: „Camburg hat einfach clever verteidigt und immer wieder versucht schnell in die Spitze zu spielen. Diese Konter haben wir gut abgewehrt!“ Die Schleizer Hintermannschaft musste mit dem Wiederanpfiff auf den erst zurückgekehrten Julian Picker, der die Mannschaft als Kapitän aufs Feld führte, verzichten. Ein Ball traf ihn Ende des ersten Durchgangs voll auf die Zwölf und es ging für ihn wegen einer Gehirnerschütterung nicht mehr weiter. Gute Genesung, Sheriff!
In Minute 84 blieb Hildebrand dann abermals cool und einer der angesprochenen Konter fand doch sein Ziel. Der Drops schien gelutscht. Und dann kam mein Moment: Als letzter Mann sollte man eben nicht ins Dribbling gehen – erst recht nicht als Lauch gegen den Zwei-Meter-Hünen Richard Seidler, der den Zweikampf gewann und dann auch noch den Kopf oben behielt, sodass Mitspieler Rudakoff ins leere Gehäuse zum Endstand einschieben konnte (89.). Zumindest für einen Gegentreffer konnte die Mannschaft also nichts. Mein Bier, Männer!
Schwarzbachs finale Einschätzung der Partie: „Am Ende haben wir aber das nicht umgesetzt was wir uns vorgenommen haben und so steht unter dem Strich Camburg als verdienter Sieger da. Wir können mithalten mit ‚den großen der Liga‘, aber um erfolgreich zu sein müssen wir cleverer und effektiver werden. Die Naivität einer so jungen Mannschaft, wie wir es sind, hat uns am Ende um den Lohn gebracht, aber dafür sind wir eine junge Truppe und junge Spieler dürfen Fehler machen und ihre Leistungen schwanken von Woche zu Woche. Mund abputzen und weiter machen!“
Quelle:Leif Broßmann (Bericht) | nia's photograpy (via FuPa)