Totalschaden an den Saalewiesen

Stefan Strauß, 02.09.2024

Totalschaden an den Saalewiesen

Wie hier Tim Stake Tomas Majer stoppte (Archivfoto aus dem April 2024), ließ nun der FC Saalfeld auch die letzte verbleibende Schleizer Saisonstart-Euphorie abebben. Foto: Jürgen Müller

 

1.Mannschaft : Spielbericht

Thüringenliga
4. Spieltag - 31.08.2024 15:00 Uhr
FC Saalfeld   FSV Schleiz
FC Saalfeld 6 : 0 FSV Schleiz
(4 : 0)

Spielstatistik

Gelbe Karten

Albert Pohl

Rote Karten

Martin Berger (36')

Zuschauer

145

Torfolge

1:0 (26') FC Saalfeld
2:0 (28') FC Saalfeld
3:0 (34') FC Saalfeld
4:0 (44') FC Saalfeld
5:0 (68') FC Saalfeld
6:0 (76') FC Saalfeld

 

Totalschaden an den Saalewiesen

Äußerst gebrauchter Nachmittag für die Mannschaft von Trainer Roger Fritzsch: Mit einem in der Höhe etwas überzogenen 6:0 geht der FSV Schleiz sprichwörtlich in der direkt neben dem Stadion liegenden Saale baden und rutscht damit auf Tabellenplatz 10 ab. Zu schwer wogen die im Vorbericht angekündigten personellen Ausfälle um Jünger, Hoyer, Kühnel, Bamba etc., was jedoch keine Entschuldigung dafür sein darf, sich in dieser Höhe in Saalfeld abschießen zu lassen.

Dabei begann die Partie aus Schleizer Sicht äußerst ordentlich. Der FSV mit mehr Ballbesitz und spielbestimmend, die Hausherren dagegen auf schnelle Umschaltmomente lauernd. Einen ersten Akzent setzte ein strammer Fernschuss von Kapitän Nicky Eichelkraut, welcher allerdings über das Tor rauschte (11.). Im Großen und Ganzen schaffte es allerdings keines der beiden Teams in der Anfangsphase zwingende Chancen herauszuspielen.

Was sich allerdings Mitte der ersten Hälfte schlagartig ändern sollte. Es folgten die 12 spielentscheidenden Minuten, welche den bisherigen Spielverlauf grundlegend ändern sollten. Zunächst hatte Albert Pohl die FSV-Führung auf dem Fuß, welcher nach starker Vorarbeit von Tim Sluga den Saalfelder Schlussmann Onyshchenko umkurvte und aus spitzem Winkel abschloss, der Ball allerdings in größter Not von der Linie gekratzt wurde (24.). Nur genau 2 Minunten später sollte sich diese vergebene Chance rächen, als Carl Werner Kaldeborn stattdessen seine Farben mit einem Lupfer über FSV-Hüter Luis Groh in Führung schoss. Auch dieser Versuch wurde fast noch von der Linie gekratzt, allerdings hob anders als kurz zuvor auf der anderen Seite der Linienrichter die Fahne und signalisierte somit die Führung für den FC Saalfeld (26.)
Wiederum nur 2 Minuten später wurde FCS-Torjäger Stan Kleyla mustergültig freigespielt, welcher es ebenfalls schaffte den herausstürmenden Schlussmann Luis Groh zu überwinden und auf 2:0 für die Hausherren zu stellen (28.). Der FSV in dieser Phase quasi vogelwild und um Ordnung bemüht, die kalte Dusche sollte jedoch noch nicht enden. Zunächst scheiterte erneut Kleyla doppelt am gut reagierenden Luis Groh (33.), die folgende Ecke wurde aber schließlich dennoch von Saalfelds Sturmtank Ihor Kiriienko per Kopf zum 3:0 in die Maschen befördert (34.). Ab Minute 36 musste der FSV zudem die restliche Spielzeit in Unterzahl bestreiten, nachdem Martin Berger wegen einer vermeintlichen Tätlichkeit des Feldes verwiesen wurde. Ein sehr harte, aber dennoch vertretbare Entscheidung des ansonsten gut leitenden Schiedsrichters Alexander Roßmell. Die Mannschaft von Roger Fritzsch steckte dennoch nie auf, schaffte es aber keine Struktur und damit Sicherheit ins eigene Spiel zu bringen. Es folgte kurz vor dem Pausenpfiff sogar noch der Treffer zum 4:0 durch Tim Stake - ein sinnbildlicher Treffer für das Saalfelder Scheibenschießen. Nachdem Stake nach Querlegen von Kiriienko der FSV-Abwehr davonlief und völlig freistehend nur die Latte traf, landete der Abpraller wieder beim Schützen und wurde schlussendlich per Kopf zum 4:0-Halbzeitstand versenkt.

Die zweite Hälfte ist relativ schnell erzählt. Der FSV versuchte sich an Ergebniskosmetik und konnte durch Manè (65.) und Albert Pohl (85.) zwei gute Chancen verzeichnen, die allerdings beide nicht den Weg ins Tor fanden. Auf der Gegenseite klappte beim FCS weiterhin alles. Nach oftmals viel zu leichten Ballverlusten legten die Hausherren durch Valentin Fehler (68.) und Lucas Hoffmann (76.) noch zwei weitere Treffer zum 6:0-Endstand nach.

Eine denkwürdige Niederlage an den Saalfelder Saalewiesen, welche man schnell abhaken, aber dennoch die richtigen Schlüsse ziehen sollte, um die kommenden äußerst anspruchsvollen Auswärtsaufgaben in Arnstadt und bei der Fahner Höhe zu meistern.

Auch für unseren Trainer Roger Fritzsch ist es nicht ganz einfach die Niederlage in Worte zu fassen:
"Es ist schon nicht ganz so einfach, dieses Spiel sachlich zu analysieren! Wir kamen gut in die Partie und müssen auch zwingend in Führung gehen. Zwei individuelle Fehler unseres jungen Keepers bringen uns eigentlich aus dem Nichts mit 0:2 ins Hintertreffen. Danach zeigte die Mannschaft Nerven und es folgten zwei weitere Gegentore plus eine rote Karte für Berger. Trotz Unterzahl haben wir in der zweiten Halbzeit vier Torchancen, aber wir machen erneut keinen Treffer. Saalfeld machte es dann besser und nutzte unsere Fehler erneut eiskalt zu zwei weiteren Treffern. Glückwunsch an den FC Saalfeld."

Vielen Dank an die zahlreichen mitgereisten FSV-Anhänger, welche einen schmerzhaften Nachmittag mit Größe meisterten. Auf Saalfelder Zuschauerseite sollte man überdenken, ob Worte wie "Bimbo" zu einem Fußballspiel gehören.


Quelle:Stefan Strauß (Bericht) | Jürgen Müller (Foto)


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