Spielt denselben Song nochmal...

Ja, genau wie es der Titel schon sagt, wäre vom Auswärtsspiel am 14. September 2024 schnell erzählt. Das gleiche Lied wie aktuell in jedem Spielbericht: Vorn können eigene hochkarätige Chancen nicht genutzt werden und das gegnerische Team ist hocheffizient in puncto Chancenverwertung. Aber beginnen wir von vorn.

Bei Sonnenschein und kühlem Herbstwind fanden auch diesmal wieder zahlreiche Anhänger des FSV Schleiz den Weg an den Obertrunk. Trotz der letzten vier Spiele (inkl. Testspiel), die verloren gingen, hatte man Hoffnung hier etwas zählbares mit in die Rennstadt zu nehmen. Gerade der tolle Auftritt gegen die Hausherren im Thüringer Landespokal vor vier Wochen hatte ja gezeigt das man auf weiter Strecke sogar mit zwei Mann weniger gegen den Oberligaabsteiger mithalten kann.

Die Rennstädter starteten munter mit ansehnlichem Offensivfußball in die Partie. So gab es schon in der siebenten Spielminute die erste hundertprozentige Chance für schwarz-gelb: Gerisch kann den schön durchgespielten Ball von Majer leider nicht verwerten. Die Hausherren kamen in den ersten zwanzig Minuten vorrangig über Standards vor den Schleizer Kasten, den übrigens Altmeister Thomas Pasold hütete.

In der zwanzigsten Minute scheiterte Schleiz‘ Mané nach Ecke am Keeper, vier Minuten später ertönte dann der Pfiff mit Fingerzeig auf den Elfmeterpunkt. Dem Schiedsrichter reicht eine leichte Berührung vom Kapitän Eichelkraut aus – kann man geben, hierzu aber gleich mehr. Der Arnstädter Ben-Luca Kunz verwandelt dann den fälligen Strafstoß sicher, Pasold ohne Chance.

Der Führungstreffer für die Hausherren war an dieser Stelle natürlich sehr unglücklich für unsere Mannen. Allerdings gab sich Schleiz nicht auf: Direkt im Anschluss bringt Gerisch den Ball etwas überraschend in die Mitte, wo Eichelkraut gefühlt drei Meter allein vor dem Tor steht. Doch leider kann auch der Kapitän diese Möglichkeit nicht verwerten. Der Ball zischt einige Meter am Kasten vorbei.

Kurz danach setzt sich Mané gut auf seiner Seite durch und dribbelt sich in den gegnerischen Strafraum. Hier kann er nur noch durch Halten gestoppt werden. Aus meiner Sicht wäre dies wohl noch eher ein Strafstoß gewesen als der auf der gegnerischen Seite, die Pfeife blieb nun aber stumm. Beide Teams hätten sich auch nicht beschweren können, wenn es gar keinen Elfer gegeben hätte. Kurz vor der Pause zappelt der Ball doch im Kasten von Arnstadt. Allerdings steht Gerisch nach Kögler-Freistoß im Abseits.

Der Schleizer Co-Trainer Daniel Micklisch, der den rot-gesperrten Roger Fritzsch auf der Bank vertrat, wechselte zu Beginn der zweiten Halbzeit den gelb-vorbelasteten Jalo aus, der sich heute über einen Startelfeinsatz freuen durfte. Dafür kam Hannes Kühnel ins Spiel. Albert Pohl sollte noch für frischen Wind im Sturm sorgen, verletzte sich allerdings beim Warm-Up in der Halbzeitpause.

Der zweite Durchgang begann mit einer guten Möglichkeit für Mané, in Minute 55 dann der erste Hochkaräter für den SVA: Philip Kiraly kommt nach einer Ecke zum Kopfball, Sluga klärt in letzter Not auf der Linie.

Nach etwa einer Stunde brachte Micklisch für Gerisch und Majer nochmal neue Kräfte für die Abteilung Angriff. Stattdessen waren es aber die Arnstädter, die das Spiel in den letzten 15 Minuten nochmal etwas mehr in die offensive Hand. So kam es dann in Minute 82 schließlich zur kalten Dusche für die Schleizer: Nach einem Ballverlust von Eichelkraut wird Kunz wird am rechten Strafraumeck komplett blank angespielt, zieht einfach mal ab und legt ihn hinten ins lange Eck. Pasold ohne Chance. Ein schöner Sonntagsschuss (am Samstag) der die Partie abrunden sollte.

Für unsere Mannen in schwarz-gelb heißt es jetzt: „Mund abputzen und immer weiter machen!“.

Niemals aufstecken und die Schuld nicht bei anderen suchen! Dass die Mannschaft Qualität hat, haben unsere Vorbereitungsspiele und auch der Sieg gegen SCHOTT Jena gezeigt.

Der etwas ratlose Schleizer Trainer resümiert wie folgt: „Ich kann den Jungs eigentlich gar keinen Vorwurf machen. Es war aus meiner Sicht ein ordentliches Auswärtsspiel, außer dass wir wieder unsere Chancen – gerade in der ersten Halbzeit – nicht nutzen konnten. Schlüsselszene der Partie war sicherlich das Elfmetergeschenk für die Heimelf. Der Sonntagsschuss kurz vor Spielende zum 2:0 macht dann den Deckel drauf. Diese Niederlage ist hart, fühlt sich auch sehr schwierig an, aber wir müssen es akzeptieren!"

Nächste Woche geht es dann zum Vorjahresmeister FC an der Fahner Höhe nach Dachwig.

NIEMALS AUFGEBEN!