Individuelle Fehler & Hoffnung kennzeichnen 4:0-Niederlage in Dachwig
Leif Broßmann, 24.09.2024
Passender geht es nicht: Das Bild zeigt einerseits die drei FCFH-Torschützen Bärwolf, Trübenbach und Müller (i. H. v. L.), andererseits die Schleizer Jungspunde Lorenz (zentral) und Beyer (rechts). Foto: M. Minar (via FuPa; bearb.)
1.Mannschaft : Spielbericht
6. Spieltag - 21.09.2024 15:00 Uhr
FC Fahner Höhe | FSV Schleiz | |||
4 | : | 0 | ||
(1 | : | 0) |
Aufstellung
F. Gerisch (57' J. Mendes) |
K. Lorenz (46' E. Sá) |
||
C. Pätz (19' L. Beyer) |
A. Nukovic | ||
T. Sluga | N. EichelkrautC | ||
A. Hoyer | H. Kühnel | ||
R. Kögler (57' A. Pohl) |
M. Saß | ||
T. Pasold |
Spielstatistik
Gelbe Karten
Frank Gerisch, Elton Marciano Sá, Joao MendesZuschauer
111Torfolge
1:0 (29') | FC Fahner Höhe |
2:0 (55') | FC Fahner Höhe |
3:0 (61') | FC Fahner Höhe |
4:0 (83') | FC Fahner Höhe |
Individuelle Fehler & Hoffnung kennzeichnen 4:0-Niederlage in Dachwig
Zu verlieren hatte der FSV Schleiz beim Gastspiel an der Fahner Höhe nichts – das stand schon im Voraus fest (zum Vorbericht). Dennoch gibt es nach diesem 4:0 in Dachwig von mehr als drei ‚planmäßig ausbleibenden‘ Punkten zu berichten. Denn die Schleizer waren als Mannschaft keine vier Tore schlechter als die erwartet abgebrühten Gegner, wenngleich letztlich ein deutliches Chancenplus auf der Seite der Gastgeber stehen sollte.
Die hatten schon in der Anfangsphase der Begegnung beste Tormöglichkeiten; ein Abschluss aus kürzester Distanz zischte aber über das von FSV-Routinier Pasold gehütete Tor (5.) und Saß klärte nach einer Viertelstunde einen Flachschuss auf der Linie (15.). Die Rennstädter hatten sich dem gegnerischen Tor da allerhöchstens durch André Hoyers Abschluss angenähert, den der Blondschopf unter Bedrängnis und mit dem schwachen linken Fuß aber deutlich verzog (6.). In den folgenden Minuten sollten sie aber besser ins Spiel kommen – und das, obwohl sie ab Minute 19 auf Christian Pätz verzichten mussten, der mit einer Kopfverletzung von Lukas Beyer ersetzt wurde. Zu Beyex später mehr...
Der FSV Schleiz hatte anfangs sichtlichen spielerischen Respekt vorm amtierenden Thüringenmeister und kachelte den Ball nicht selten lieber hoch und weit nach vorn, anstatt cool den Nebenmann anzuspielen. Kickten die Fritzsch- bzw. an diesem Tag (wegen Sperre) Micklisch-Schützlinge aber doch mal mit gegenseitigem Vertrauen, kam auch hin und wieder etwas dabei heraus – etwa eine schöne Passkombination, die in einer Ecke mündete (25.), ein Nukovic-Schuss (26.) oder die bis dahin beste Schleizer Abschluss-Position, von der aus Hoyer aber kläglich weit am FCFH-Gehäuse vorbeizielte (43.).
Schleiz‘ 6 hätte da das 1:0 ausgleichen können. Das fiel nach einer knappen halben Stunde, als sich Moraru über die linke Seite durchsetzte und den Ball vor dem Tor quer in die Mitte passte. Dort belohnte sich Norman Müller für seinen Dauerlauf ab dem Mittelkreis, bei dem er anfangs noch Geleitschutz von Hoyer erhielt, unbedrängt mit dem Treffer (29.). Der Vorlagengeber hätte nur wenige Minuten später nachlegen können, schoss zwei Meter vor dem Kasten aber Saß‘ Rücken an (36.). So ging es mit der Ein-Tor-Führung für den FC An der Fahner Höhe in die Halbzeitpause.
Aus der kamen die Schleizer mit Sá statt Lorenz, ersten Torannäherungen durch eine Hoyer-Flanke (50.) und einen Fernschuss Eichelkrauts (51.) sowie insgesamt leichtem Oberwasser. Auf diesen Umstand reagierten die Hausherren eiskalt: Als Kögler beim Versuch einen geschlagenen Ball mit dem Außenrist anzunehmen umknickte und damit unfreiwillig für Baumgarten auflegte, behielt dieser in der entstandenen Drei-gegen-Eins-Situation die Übersicht. Seinen Pass verwertete Daniel Trübenbach nach einem kurzen Haken zum 2:0 (55.). Eiskalt, abgebrüht und rotzcool reagierte der Tabellenführer damit auf „eine Phase, in der der Ausgleich in der Luft lag und wir das bessere Team waren“, wie es Roger Fritzsch rückblickend formuliert.
Unnachgiebig legten die Fahner enttäuschten und möglicherweise noch geschockten Schleizern wenig später auch noch das dritte Ei ins Nest. Wieder war der Gegentreffer aber mehr als nur vermeidbar: Ein kurzer Blickkontakt genügte und Baumgarten führte einen Freistoß an der Mittellinie schnell aus, ehe ein unbegleiteter Jan-Lucas Bärwolf den zögernden Pasold aus fünf Metern mit der Fußspitze überwand (61.).
Noch wenige Minuten zuvor durften die Gäste auf den Ausgleich hoffen, nun war die Partie entschieden. Daran sollten auch die Abschlüsse von Neuzugang Mendes aus spitzem Winkel (63.), Sá aus der Ferne (66.) und Pohl nach einer Fahner Unachtsamkeit (76.) nichts ändern. Stattdessen häuften sich die Nickligkeiten, die die Gastgeber gern annahmen.
Durch Baumgartens strammen Hieb nach schönem Solo (78.), Bärwolfs Fallrückzieher (79.) und Thubthimdees Drehschuss (82.) erhöhten sie zudem den Druck und kamen noch nach Slapstick im Schleizer Strafraum noch zu einem weiteren Treffer: Machts bringt seinen Kopfball als Bogenlampe in den FSV-Sechzehner. Dort segeln zunächst Eichelkraut und dann Saß unter der Kugel hinweg. Bärwolf bedankt sich, schnürt den Doppelpack und besorgt kühl den 4:0-Endstand. An dem sollte auch Slugas Freistoß durch die Mauer hindurch nichts mehr ändern (87.).
Der Fahner-Sieg ist verdient. Den Auftritt beider Mannschaften trennten an diesem Nachmittag jedoch keine vier Tore. Stattdessen war es eher der individuelle personelle Unterschied, der diesen Endstand entstehen ließ, was auch Schleiz‘ Coach Fritzsch beschäftigt: „Den ersten drei Gegentreffern gingen schwere individuelle Fehler voraus. Fehler gehören zum Fußball dazu, aber diese zum 2:0 und 3:0 dürfen auf diesem Niveau einfach nicht passieren. Danach hatte der Meister leichtes Spiel und hätte auch eins, zwei Tore höher gewinnen können.“
Nichts zu verlieren – außer ein Spiel – hatte der FSV an der Fahner Höhe. Die 4:0-Niederlage ließ die Schwarz-Gelben dabei tatsächlich ohne Punkte nach Hause fahren; erfreulich traten aber die Personalien, die FuPa im Voraus der Partie schon als „Hoffnung am Schleizer Horizont“ bezeichnete, in Erscheinung: Kristian Lorenz stand in der Startformation und zeigte eine aufopferungsvolle wie strukturierte Performance und Lukas Beyer füllte die Pätz-Lücke hervorragend und ebenfalls mit einer guten Mischung aus spielerischen Akzenten und Kampfgeist. Dem pflichtet auch Fritzsch bei: „Beyer hat nach langer Verletzungspause eine tolle Leistung abgerufen. Auch Lorenz und Sá konnten überzeugen!“ Hoffnung am Schleizer Horizont, die im Heimspiel am Samstag gegen die Spielvereinigung Geratal (Anstoß um 14 Uhr) wieder in Zählbares umgemünzt werden muss!
Bilder der Partie von Marcel Minar findet ihr unter diesem FuPa-Link.
Auf FCFH.tv findet ihr die Aufzeichnung des Spiels, bei der ihr auch die im Bericht mit Zeitangabe versehenen Highlights in bewegten Bildern nachvollziehen könnt.
Quelle:Leif Broßmann (Bericht) | Marcel Minar (Foto, via FuPa; bearb.)