Ein Blick ins FSV-Lazarett (Teil I)

Leif Broßmann, 11.10.2024

Ein Blick ins FSV-Lazarett (Teil I)

Fix noch geklärt: Bei der Landung nach dieser Aktion kurz vor der Strafraumkante verletzte sich Maximilian Jünger schwer am Knie. Foto: T. Gorlt (via FuPa, bearb.)

 

Die Herrenteams des FSV Schleiz haben an diesem Oktoberwochenende spielfrei. Auf dem Platz können Interessierte deshalb ohnehin keine Akteure aus dem schwarz-gelben Männerbereich erspähen. Nutzen wir das also, um einen Blick jenseits des Rasens zu werfen...

Denn leider Gottes versammeln sich im FSV-Lazarett einige Kicker, die – teils erst seit kurzem, teils schon einige Wochen – verletzungsbedingt noch so manche Zeit auf ihren nächsten Einsatz warten müssen.

Da wäre zunächst natürlich Thomas Liebold. Der Mittelfeldroutinier kämpft mit Knöchelproblemen (rechts). Diese hat er „schon ewig“, spielte in der jüngeren Vergangenheit deshalb auch nie ohne eine Orthese am Fuß. Wann er endlich wieder auf dem Platz stehen kann, kann er nicht sagen: „Ich hoffe jedoch, dass ich in der Rückrunde wieder am Start sein kann.“ Bis dahin steht Liebold der Mannschaft als Führungsperson abseits des Felds, beispielsweise im Mannschaftsrat, zur Verfügung. Durch die ausbleibenden Trainingseinheiten und Spiele habe er nun „auch mal Zeit für andere Dinge, die lang liegen geblieben sind und [geht], um wenigstens etwas Sport zu machen, ab und zu ins Fitnessstudio“. Schaut er bei den Spielen seiner Teamkollegen zu, muss er feststellen, dass er unbedingt wieder „an die Murmel kicken“ will und ihm regelrecht das Bein kribble.

Ein solches Kribbeln verspüre auch Maximilian Jünger. „Man würde die Mannschaft schon lieber auf dem Platz als nur daneben unterstützen“, steht für den 26-Jährigen fest. Doch das ist momentan leider nicht möglich: Der Torwart musste am 3. Spieltag im Freitagabend-Heimspiel gegen den FC Thüringen Weida (s. Bild; Endstand: 0:1, zum Spielbericht) verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Die Diagnose: Katastrophal! Wegen eines Kreuzband-, Meniskus- und Knorpelschadens werden wir Max Jünger erst in der nächsten Spielzeit wieder im FSV-Kasten stehen sehen. „Von Grund auf gibt es ja wenige Sportverletzungen, die länger dauern. Für mich ist die Saison aber beendet“, schildert er die harte Wahrheit. Wegen einer beruflichen Weiterbildung kann Jünger die OP zudem leider erst im neuen Jahr antreten. „Gut fühlt sich eine solche Zwangspause nie an“, stellt er klar. „Wer mich kennt, weiß, dass der Fußball für mich – Familie natürlich ausgeschlossen – immer an erster Stelle steht und ich ihm alles unterordne. Besonders bescheiden sind freilich die Spieltage – da kribbelt es schon oft im ganzen Körper.“ Doch Jünger verrät auch, dass es für ihn zurzeit weniger stressig und dadurch dahingehend auch etwas angenehmer ist: „Ich bin nicht gezwungen jeden Tag oder zwischen den Schichten zu pendeln. Natürlich versuche ich, wenn es berufsbedingt möglich ist, an Spieltagen vor Ort zu sein. Und die freien Trainingstage nutzt man dann gern mal daheim – um auch mal Sachen zu erledigen, die sonst zu kurz kommen [Anm. d. Red.: noch eine Liebold-Parallele].“ Den Aufwand rund um eine ‚Thüringenliga-Woche‘ würde Jünger aber „sofort wieder in Kauf nehmen und dafür auf dem Platz stehen“, wenn er das entscheiden könnte. So bleibt ihm und uns leider nicht anderes übrig als auf einen guten Heilungsprozess zu hoffen und „etwas optimistisch die Sommervorbereitung 2025 im Blick“ zu haben.

Ganz frisch ist hingegen Alexander Weiß‘ Verletzung. Bei der abschließenden Torschussübung im Training am Montag (7. Oktober) fiel der Torwart ungebremst auf seine Schulter und blieb zunächst mit Schmerzen liegen. Seinen linken Arm kann er nach wie vor nur äußerst eingeschränkt bewegen. „Eine genaue Diagnose gibt es noch nicht, bisher steht aber der Verdacht einer Schultereckgelenkssprengung im Raum [Anm. d. Red.: Hatte ich auch schon – uncool!]“, verrät Weiß. „Deshalb kann sich das noch etwas ziehen. Ich möchte aber so bald wie möglich wieder mit beiden Teams auf dem Platz um Punkte kämpfen“, meint er bzgl. der Zeitpunkts seiner Rückkehr. Er hadere gerade selbst noch mit der Situation, war er doch „letzte Saison erst lang raus gewesen und in die neue Spielzeit durch Training und Spiele gut gestartet.“ Kommt es blöd, stehen dem 27-Jährigen nun einige Wochen Auszeit bevor. „Ich werde ab und zu beim Training zuschauen“, verspricht er und verweist auf digitale Unterhaltung zu Hause, die ihm auch helfen wird sich abzulenken. Vielleicht spielt er damit ja auch auf den kürzlichen Release einer bekannten Fußballsimulation an – und damit die virtuelle Version der schönsten Nebensache der Welt.

Neben all den Unklarheiten und potentiell längeren Ausfallzeiten gibt es aber auch Erfreuliches zu vermelden: Lukas Woellner, der sich vor einigen Wochen im Training – nach eigenen Worten „bloß“ – eine Zerrung im Oberschenkel zugezogen hatte, will ab nächster Woche wieder komplett einsteigen. Er hat sich die Zeit genommen (oder nehmen müssen) diese nun richtig auszukurieren und war am gestrigen Donnerstag über sieben Kilometer schmerzfrei laufen. Licht am Ende des Lazarett-Zelts!

 

Lieber Libo, lieber Max, lieber Weißi und lieber Welle,
wir wünschen euch die allerbeste und schnellstmögliche Genesung!

 

Leider liegen nicht nur vier Patienten im schwarz-gelben Lazarett. Weiter geht es am Montag mit Teil II.


Quelle:Leif Broßmann (Text) | Thomas Gorlt (Foto; via FuPa, bearb.)


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