1.Mannschaft : Spielbericht

Thüringenliga
18. Spieltag - 09.03.2024 14:00 Uhr
FC Thüringen Weida   FSV Schleiz
FC Thüringen Weida 2 : 3 FSV Schleiz
(1 : 1)

Spielstatistik

Tore

Tim Sluga, Christian Pätz, Lukas Nietsch

Assists

Amel Nukovic, Elton Marciano Sá, Tomáš Majer

Gelbe Karten

Tim Sluga, Albert Pohl

Zuschauer

250

Torfolge

1:0 (5')FC Thüringen Weida
1:1 (45')Lukas Nietsch (Amel Nukovic)
2:1 (48')FC Thüringen Weida
2:2 (58')Tim Sluga per Kopfball (Tomáš Majer)
2:3 (74')Christian Pätz per Kopfball (Elton Marciano Sá)

FSV Schleiz erklimmt Roten Hügel in Weida

Im Duell der beiden Schwarz-Gelben behielt der FSV Schleiz in Weida mit 3:2 die Oberhand und bestätigte damit eindrucksvoll den Aufwärtstrend der letzten Wochen. Nach einem misslungenen Pflichtspielstart in Gera steigerte man sich Woche für Woche, konnte zuletzt Wacker Nordhausen einen Punkt abknöpfen und belohnte sich jetzt endlich auch ausgerechnet im kleinen Derby in Weida mit einem Dreier. Dabei erlebten die zahlreichen mitgereisten Schleizer Anhänger ein Novum der letzten Jahre, denn man muss schon weit in den Jahren zurückblättern um das Jahr zu finden, in dem man das letzte Mal etwas Zählbares am Roten Hügel in Weida einsammeln konnte.

Rasanter Beginn

Und obwohl auch die letzten drei Partien allesamt an den Meister der Thüringenliga aus dem Jahr 2022 gingen, so zeigte die Mannschaft von Trainer Roger Fritsch vom Anstoß weg, dass es Zeit war den berühmten Bock umzustoßen. So dauerte es nur ganze 50 Sekunden, ehe der in Weida in die Anfangsformation zurückgekehrte US-Amerikaner Sharod Adrian George nach feinem Doppelpass mit Albert Pohl die Führung in sehr aussichtsreicher Position auf dem Fuß hatte, den Ball aber über den Querbalken von FC-Schlussmann Christoph Haase setzte. Jedes Phrasenschwein freut sich tierisch wenn man die alte Floskel bedient, aber sowas rächt sich. Und so gab es nur wenige Minuten später die ganz kalte Dusche auf der anderen Seite, als Thüringen Weida mit der ersten Chance in Führung ging. Ein Freistoß von Linksaußen wurde von Oliver Peuker in die Mitte gebracht, wo Weidas sehr auffälliger Portugiese Califo Balde den Ball mit einer Täuschung passieren ließ und somit Maximilian Wetzel aus Nahdistanz keine Mühe hatte, den Ball zur Führung über die Linie zu drücken (5.).

Wirkungstreffer

Man kann von einem beiderseitigen Wirkungstreffer sprechen, nur in gegensätzlicher Form. Während die Hausherren fortan hauptsächlich die Szenerie bestimmten, hatten die Gäste aus der Rennstadt erst einmal ordentlich mit sich zu kämpfen. Dennoch kam man ab und an immer wieder zu gefährlichen Vorstößen auf das Weidaer Tor, die aber zu selten in konkreten Chancen endeten. Eine gute Möglichkeit zum Ausgleich besaß jedoch der ebenfalls in die Startelf zurückgekehrte und freistehend zum Kopfball kommende Amel Nukovic nach einem schön vorgetragenen Spielzug und eine Maßflanke von Lukas Nietsch, welcher an diesem Tag in der FSV-Offensive für einigen Wind sorgte. Für ihn kehrte im Übrigen Kapitän Mirko Horn zurück in die Schleizer Innenverteidigung. Und genau diese war wenig später gefragt, als eine abermalige Hereingabe des Weidaer Califo Balde für ordentlich Unordnung sorgte, am Ende aber dennoch geklärt werden konnte (18.).

Zurück im Spiel

In der Folge bestimmten die Hausherren auch weiterhin die Szenerie, kamen aber im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit immer weniger zu guten Abschlusssituationen. Auf der Gegenseite kämpfte sich die Fritzsch-Elf leidenschaftlich von Minute zu Minute wieder zurück in die Partie und erzielte noch vor der Pause den Treffer zum 1:1-Ausgleich. Nachdem Sharod Adrian George die Weidaer Defensive früh unter Druck setzte, kam der FSV mit konsequenten Nachsetzen in Ballgewinn und das runde Leder über die Stationen Hoyer und Nukovic auf rechts zu Lukas Nietsch, welcher mit einem satten Pfund den Ball in die Weidaer Maschen beförderte (45.).

Fehlendes Spielglück

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte meinte es der berühmt berüchtigte Fußballgott nicht unbedingt gut mit den Fußballern vom Schleizer Fasanengarten, denn er ließ die Geschehnisse vom ersten Durchgang einfach mal wiederholen. Zunächst eine ausgelassene Schleizer Großchance von Sharod Adrian George nach 40 Sekunden (diesmal nach Flanke von Tomáš Majer) und dann ein eingespitzelter Weidaer Freistoß von Linksaußen zur erneuten Führung durch Califo Balde (48.). Nachdem zur Halbzeit bereits Tomáš Majer für den angeschlagenen Torjäger Albert Pohl in die Partie kam, musste kurze Zeit später auch Torwart Maximilian Jünger angeschlagen vom Feld. Für ihn kam Alexander Weiß zwischen die Pfosten und machte vorweggenommen seine Sache sehr ordentlich. Beiden angeschlagen Spielern natürlich an dieser Stelle rasche Genesung.

Wechsel mit Wirkung oder Wechselwirkung

Die Einwechslung von Tomáš Majer sollte sich allerdings alsbald nicht nur als notwendiger, sondern auch als genialer Schachzug herausstellen, denn eine von ihm selbst herausgeholte und auch getretene Majer-Ecke landete genau auf dem Kopf von Tim Sluga und von dort im Weidaer Kasten zum erneuten Ausgleichstreffer (58.). Damit machte nicht nur Tomáš Majer seinem Ruf als Vorlagenkönig alle Ehre, sondern krönte auch Tim Sluga eine von ihm starke zweite Halbzeit. In einer nun wieder völlig offenen Partie folgten einige Weidaer Angriffe, bei denen die nun kämpferisch und mit viel Einsatz agierende FSV-Hintermannschaft einschließlich Schlussmann Alexander Weiß stets auf dem Posten war, ehe die zwei sehr belebenden Einwechslungen von Lukas Beyer und Elton Marciano Sá die Hausherren nun selbst weitestgehend in der Defensive beschäftigten.

FSV am Drücker - Pätzi zur Führung

Der FSV bestimmte nun das Spielgeschehen und sollte sich auch bald belohnen, als in der 74. Minute eine Freistoßflanke von Elton Marciano Sá nicht entschieden von der Weidaer Defensive geklärt werden konnte und dadurch von Christian Pätz zur vielumjubelten Schleizer Führung per Kopf ins Tor gestreichelt wurde. Nun schien der Weidaer Zahn endgültig gezogen, denn neben vermutlich schwindenden Kräften mussten die Hausherren nun ihrerseits einen Rückstand verkraften. Hinzu kam in der Schlussphase ein trotz Foul mit Ansage etwas überzogener Platzverweis durch Schiedsrichter Roland Hillig für Weidas Dustin Schmidt (88.).

Spannung bis zum Schluss

Der lang ersehnte Aufwärtssieg am Roten Hügel schien nun zum Greifen nahe, nur versäumte es die Fritzsch-Elf trotz allerbester Chancen durch Tomáš Majer (90./90+2.) und Elton Marciano Sá (90+4.) den Deckel auf den Drei-Punkte-Topf zu machen und das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. So schwirrten nochmal in allen Schleizer Köpfen alte Fußballweisheiten in Puncto Chancenverwertung und Rache, als es kurz vor Schlusspfiff noch einmal eine Standardsituation zu überstehen galt, bei der auch Weidas Schlussmann Christoph Haase mit nach vorn geeilt war. Der liebe Fußballgott hatte aber zu Beginn beider Halbzeiten sein Pulver gegen den FSV verschossen und so war der Derbysieg unter Schleizer Dach und Fach, was im Anschluss auch gehörig bejubelt wurde. Unterm Strich stand eine starke erste Hälfte von Thüringen Weida einer starken zweiten Hälfte des FSV Schleiz  gegenüber, wobei sich kein Team jeweils über einen höheren Rückstand hätte beschweren dürfen. Da aber die Ente bekanntlich am Ende kackt, reiste der gesamte FSV-Tross mit wohlverdienten 3 Punkten zurück in die Kreisstadt des Saale-Orla-Kreises.

Trainerfazit Roger Fritzsch und Dank nach Tanna

Ähnlich fiel auch das Fazit von Cheftrainer Roger Fritzsch nach Spielende aus: "Ich denke ohne jegliche Vereinsbrille müssen wir in dieser Partie in Führung gehen! Das blöde Gegentor bringt uns völlig aus dem Rhythmus und wir müssen danach froh sein nicht höher in Rückstand zu geraten! Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit müssen wir erneut in Führung gehen! Wir lassen aber erneut eine 100-prozentige Torchance liegen! Der Rückstand war zu diesem Zeitpunkt unverdient! Wir haben danach alles auf eine Karte gesetzt und diese Partie auf Grund der Spiel- und Chancenvorteile verdient gewonnen! Weida hatte uns zuletzt dreimal verdient geschlagen, aber heute waren wir gerade aufgrund der zweiten Halbzeit der verdiente Sieger! Mein größter Dank gilt dem SV Grün-Weiß Tanna für eine geile Trainingswoche auf Ihrem Gelände!!!"

Heimspielwochen

Es folgen nun zwei wichtige Heimpartien am Schleizer Fasanengarten, wo man zunächst die Spielvereinigung Geratal und eine Woche später zum prestigeträchtigen SOK-Duell den SV BW 90 Neustadt/Orla empfängt. Dort gilt es den Lauf von drei ungeschlagenen Spielen fortzusetzen und mit einer ähnlichen Einstellung und Leidenschaft  wie in Weida auch das Schleizer Heimpublikum in Ekstase zu versetzen sowie die Heimbilanz aufzupolieren.


Quelle: Stefan Strauß

Fotos vom Spiel


09.03.2024 FC Thüringen Weida vs. FSV Schleiz
09.03.2024 FC Thüringen Weida vs. FSV Schleiz

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