2.Mannschaft : Spielbericht

Kreisoberliga Jena-Saale-Orla
19. Spieltag - 13.04.2024 12:30 Uhr
FSV Schleiz II   SG ThalBürgel
FSV Schleiz II 3 : 2 SG ThalBürgel
(1 : 1)

Spielstatistik

Tore

Lukas Lange, Lucas Lailach, Christian Göller

Assists

Oliver Schmidt, Asmir Nukovic

Gelbe Karten

Markus Porst, Stefan Schubert

Zuschauer

58

Torfolge

0:1 (30')SG ThalBürgel
1:1 (36')Lucas Lailach (Asmir Nukovic)
2:1 (57')Lukas Lange (Oliver Schmidt)
2:2 (71')SG ThalBürgel
3:2 (82')Christian Göller

Typisch Zweite – Wille, Kampf und Nervenkitzel

Nichts für schwache Nerven sind die Auftritte unserer Zweiten an den letzten beiden Wochenenden gewesen. Man findet anscheinend Gefallen an knappen und späten Entscheidungen, die das ein oder andere Herzinfarktrisiko in sich tragen. Aber wenn am Ende 6 Punkte aus 2 Spielen in den Statistiken stehen, kann es gerne so weitergehen. Und so verwundert es nicht, dass ein interessierter Zuschauer am Ende der Partie resümierte: „Tja, das war ja mal wieder typisch.“

Und da bei mir sofort Erinnerungen an meinen Spielbericht von vor einem Jahr wach wurden (Leider typisch: Zweite verliert Heimspiel gegen Hermsdorf), nehme ich diese Reaktion als Anlass zur ganz neuen Typbeschreibung unserer zweiten Herrenmannschaft.

typisch – taktisches Repertoire

Spätestens wenn Robert Schwarzbach mit seiner Armada an Flipchart-Blättern die Kabine betritt und in Guardiola-Manier die frisch ausgearbeitete Taktik in die Köpfe seiner Mannen zu predigen versucht, weiß jeder: Jetzt ist Zeit für Fußball!

Neben den fußballerischen Grundtugenden Fleiß, Wille und Laufbereitschaft fanden sich auch 3 verschiedene Spielsysteme im weißen/weisen Taktikkatalog, die spielphasenspezifisch genutzt werden sollten. Da ich als Schreiberling aus vorherigen Berichten gelernt habe, fasse ich die vorgegebenen Strategien und zeitfüllenden Erläuterungen – die eventuell auch in den kommenden Spielen zur Anwendung kommen könnten ;) – einfach mit den abschließenden Trainerworten in Beckenbauer-Manier zusammen: „Habt Spaß und spielt Fußball!“

typisch – in Rückstand geraten

Temperaturen frühsommerlich hoch, Kader personell tief, Zuschauerunterstützung aufgrund des Folgespiels der ersten Mannschaft relativ breit – perfekte Bedingungen für ein geiles Fußballspiel. Die erste halbe Stunde war jedoch über weite Strecke von Pressingversuchen beider Teams geprägt, sodass vor allem ruppige Zweikämpfe im Mittelfeld das Spiel beherrschten. Gefahr entbrannte deshalb zumeist erst bei Standards, die Oliver Schmidt im Fünf-Minuten-Takt in den Gästestrafraum feuerte und besonders Lukas Lange für Torgefahr zu nutzen wusste, ohne dass vorerst etwas Zählbares dabei heraussprang. Die Gäste orientierten sich bis dahin vermehrt erst einmal gegen den Ball, setzten aber durch ihre wendigen Außenbahnspieler immer wieder Nadelstiche und tauchten ein-, zweimal gefährlich vor Torhüter Pasold auf, was dieser routiniert bereinigte.

Dass die Tabellenvorletzten richtig gut Fußball spielen können, zeigte sich eindrucksvoll in Minute 30, als eine Ecke per Fallrückzieher in die Maschen gehämmert wurde und den siebten 1:0 Rückstand in Folge für unsere Zweite markierte. Vermutlich schon als Routine einverleibt, spielten die Hausherren nach dem Rückstand ruhig und größtenteils im System bleibend weiter und erkämpften sich anschließend vermehrt Räume und Tormöglichkeiten.

Als sich 5 Minuten später Kilian und Asmir – ich nenn´s mal euphemistisch „geschmeidig“ – durch den Strafraum ackerten und den Ball vor das Tor bugsierten, nutzte Lucas Lailach die Hereingabe am langen Pfosten mit dem stürmertypisch richtigen Riecher zum zwischenzeitlichen Ausgleich.

Nach dem Seitenwechsel waren es wieder die Standardsituationen die erste gefährliche Torchancen hervorbrachten. Anders als in Halbzeit eins nutzte Lukas Lange (oder sein Gegenspieler) die butterweiche Vorarbeit nun aber mustergültig zur Führung der Hausherren. Anschließend flachte die Partie etwas ab und es schlichen sich einige Unachtsamkeiten auf beiden Seiten ein, was jedoch nur Sergej Olenberg, auffälligster Thalbürgeler in diesem Spiel, zu nutzen wusste und aus dem Gedränge heraus den Ball ins Tor setzte.

typisch – Nervenkitzel bis zum Schluss

Auch die Schleizer hätten vorher, durch teilweise schöne Passstafetten, eine Vorentscheidung treffen können. Die Hereingaben fanden jedoch entweder keinen Abnehmer oder wurden Richtung ISS übers Tor gejagt. Außerdem wäre eine komfortable Führung nicht nur total untypisch, sie wäre auch viel zu langweilig. Viel mehr Spaß macht es anscheinend unserem Gölli zu später Stund´ den entscheidenden Siegtreffer zu schießen und einen kollektiven Jubelsturm auszulösen, weshalb er dem Last-Minute-Tor der letzten Woche ein weiteres, diesmal jedoch schon zehn Minuten früher, folgen ließ. Die restlichen sieben Minuten waren geprägt von Nervenflattern auf Seiten des FSV und einer schier endlosen Menge an Freistößen der Gäste an der Strafraumkante, die glücklicherweise nicht mehr den Weg ins Tor fanden.

Mit dem erlösenden Schlusspfiff festigt unsere Zweite Platz 8 in der Tabelle und baut den Vorsprung vor Thalbürgel auf 16 Punkte aus. Gleichzeitig hat man mit 29 Zählern schon jetzt mehr Punkte auf dem Konto als nach der kompletten vorherigen Saison. Alles in allem also der Lohn einer langsamen, aber stetigen Typveränderung!


Quelle: Tim Zscherpel

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