1.Mannschaft : Spielbericht (2023/2024)
19. Spieltag - 16.03.2024 14:00 Uhr
FSV Schleiz | SpVgg Geratal | |||
1 | : | 3 | ||
(1 | : | 1) |
Aufstellung
S. George | |||
T. Majer (80' K. Lorenz) |
E. Sá | ||
C. Pätz (56' L. Nietsch) |
A. NukovicC (62' L. Beyer) |
||
N. Eichelkraut | |||
A. Hoyer (46' T. Liebold) |
H. Kühnel | ||
R. Kögler (74' A. Jalo) |
T. Sluga | ||
M. Jünger |
Spielstatistik
Tore
Tomáš MajerAssists
Christian PätzGelbe Karten
Tomáš Majer, Lukas Nietsch, Thomas LieboldZuschauer
125Torfolge
1:0 (24') | Tomáš Majer (Christian Pätz) |
1:1 (32') | Maximilian Jünger (Eigentor) |
1:2 (72') | SpVgg Geratal |
1:3 (86') | SpVgg Geratal |
Heimspieldrama gegen Geratal in drei Akten
Der Schleizer Fasanengarten bleibt in dieser Saison kein gutes Pflaster für die erste Mannschaft des FSV Schleiz. So holte man vor Geratal mickrige 11 Punkte aus 8 Spielen vor heimischer Kulisse, das sind genau 3 Siege sowie 2 Unentschieden bei 4 Niederlagen. Genau dieser störrische Heimbock sollte eigentlich gegen die Spielvereinigung Geratal umgestoßen werden, aber das nachfolgende Drama um mangelnde Chancenverwertung und fehlendem Spielglück erzählt, warum daraus leider nichts wurde.
Prolog
Tabellarisch war die Favoriten- sowie die Außenseiterrolle im Heimspiel gegen die Spielvereinigung Geratal eigentlich klar verteilt. Während die Elf von Trainer Roger Fritzsch mit einem Achtungspunkterfolg gegen Wacker Nordhausen und zuletzt einem lang ersehnten Derbysieg in Weida daherkam, so warteten die Gäste aus dem Thüringer Wald noch auf die ersten Punkte im Pflichtspieljahr 2024 und mussten zuletzt drei Pleiten in Folge verdauen. Verletzungstechnisch blieben beide Mannschaften im Vorfeld nicht gerade verschont, denn neben zahlreichen Ausfällen bei den Gästen gab es auch am Fasanengarten einige Ausfälle zu beklagen. So musste das Schleizer Trainergespann um den scheidenden Co-Trainer Christian Feig (mehr dazu in einem gesonderten Bericht) im Vergleich zur letzten Partie auf zahlreiche Spieler in der Schleizer Anfangsformation verzichten. Neben dem in Weida angeschlagen ausgewechselten Thüringenliga-Toptorjäger Albert Pohl fehlte auch Kapitän Mirko Horn (Adduktorenprobleme), Lukas Nietsch (Erkältung unter der Woche) und Mittelfeldroutinier Thomas Liebold (Knöchelprobleme) konnten zumindest auf der Bank Platz nehmen. Dafür kehrten Tomàš Majer, Elton Marciano Sà, Hannes Kühnel und endlich auch wieder Robby Kögler zurück in die Startelf. Geleitet wurde die Partie vom sehr gut und vor allem sehr kommunikativ agierenden Schiedsrichter Martin Falk mit Linienassistenz von Valentin Fliedner und Carlo Backhaus.
Akt 1 - Das Zaubertor vom Fasanengarten
Die trotz des eher herbstlich statt frühlingshaft anmutenden Wetters angereisten 125 zahlenden Zuschauer sahen eine muntere Anfangsphase, in der jedoch die Hausherren sofort die tonangebende Mannschaft waren. So ergab sich die erste richtig gute Möglichkeit bereits nach 3 Minuten, als ein Abschluss von Tomàš Majer nur knapp am langen Pfosten vorbeistrich. Aber auch Geratal meldete sich mit einem ersten Abschluss von Wendelin Fischer am Tor von FSV-Schlussmann Maximilian Jünger an (4.). Es sollte aber vorerst bei nur einer Torannäherung der SpVgg bleiben, denn in der Folge lief Angriff für Angriff auf das Gästetor und damit in Richtung Haselnusstribüne. Das Ergebnis waren Chancen im Minutentakt. Aber sowohl die Abschlüsse von Nicou Eichelkraut (7./9.), als auch von Elton Marciano Sà (8.) fanden nicht den Weg ins Tor. So auch in Minute 13, als Andre Hoyer auf der linken Außenbahn das Tempo verschärfte und Sharod Adrian George fand, dessen Abschluss nach zwei US-amerikanischen Popo-Wacklern aber abgefälscht wurde und somit knapp sein Ziel verfehlte. An dieser Stelle ist schon das große FSV-Manko dieser Saison zu erkennen: Gute und teils sehr gute Spiele aber einfach zu wenig Tore. Die mangelnde Chancenverwertung zieht sich leider wie ein roter Faden durch diese nunmehr schon vierte Thüringenliga-Saison. Denn was die Angriffsreihen des FSV wirklich draufhaben, dass zeigte man eindrucksvoll in Minute 24 mit einem Tor der Marke "Kommt alle her - der Zirkus ist in der Stadt". Nachdem Flügelflitzer Hannes Kühnel auf der rechten Außenbahn den Ball weit in die gegnerische Hälfte trieb und von dort das Spielgerät wunderschön über die Stationen Sharod Adrian George und Christian Pätz zu Tomàš Majer gelangte, brauchte dieser nur noch Gästekeeper Eric Kunth ausschauen und überlegt zur Schleizer Führung einschieben. Ein genialer Spielzug zum Ostthüringer Zunge schnalzen. Und nur eine Minute später hätte man das Ergebnis auch gleich in die Höhe schrauben müssen, als Sharod Adrian George zwar das Laufduell gegen seinen Gegenspieler gewann, das Leder aber am langen Pfosten vorbei jagte. Es wäre vielleicht eine kleine Vorentscheidung, zumindest aber ein ruhigeres Polster gewesen.
Akt 2 - Die Wendung
Der nunmehr immer stärker einsetzende Regen wirkte gefühlt wie Sand im Schleizer Getriebe, denn bis zur Halbzeit kamen die Hausherren nur noch zu einer nennenswerten Möglichkeit. Bei einem ebenfalls sehr ansehnlich vorgetragenen Angriff legte Sharod George den Ball auf Linksaußen zu Elton Marciano Sà, welcher den Ball unter Gegnerdruck wunderbar zurück in die Mitte brachte. Dort allerdings rutschte dem New Yorker aus dem Stadtteil Brooklyn der Ball aus bester Position über den Schlappen und verfehlte so abermals sein Ziel. Es wäre zu diesem Zeitpunkt die erneute FSV-Führung gewesen, denn in der Zwischenzeit spielte sich auf der Gegenseite ein Ausgleichsdrama der tragischsten Sorte ab, wo die Gäste mit dem abgesehen der Anfangsphase wahrscheinlich einzig wirklichen Angriff der ersten Hälfte zum bis dato äußerst schmeichelhaften Ausgleich kamen. Eine Flanke von Oskar Sennewald fand in der Mitte Maximilian Zachert, welcher den Ball Richtung FSV-Tor wuchtete und damit Schlussmann Maximilian Jünger nur zum Hinterherschauen zwang. Der Ball fand aber nicht den direkten Weg ins Tor, sondern landete am linken Pfosten und von dort über Umwege in Ping-Pong-Manier mit unserem bedauernswerten Keeper im Kasten. Unglücklicher geht es kaum, wobei wir wieder bei einer alten Fußballweisheit sind: Hast du schon kein Glück, dann kommt auch noch Pech dazu! Kopf hoch Max und setze Deine starke Entwicklung fort. Als weiterer sehr bitterer Wehrmutstropfen kam in der Schlussphase der ersten Hälfte die Verletzung von (Fußball-)Arbeitstier Andre Hoyer hinzu, welcher leider zur Halbzeit ausgewechselt werden musste. Gute Besserung an dieser Stelle!
Akt 3 – Der punktlose Abgang
Ein Drama verspricht selten ein Happy End und man darf vorwegnehmen, dass auch unser Drama leider kein schönes Ende vorsieht. So war die Fritzsch-Elf auch in den zweiten 45 Minuten stets bemüht und spielbestimmend, kam aber kaum noch zu zwingenden Chancen. Lediglich Schüsse von Elton Sà und Amel Nukovic von außerhalb des Sechzehners sorgten für leichte Gefahr (62./64.). Wie man schnörkellos und effektiv zu Toren kommt, dass zeigten aber an diesem Tag die Gäste. Nach einem Warnschuss in der 65. Minute drehte die Elf von Trainer Robin Keiner sieben Minuten später die Partie und sorgte somit für bedröppelte Schleizer Gesichter. Nach einem Gerataler Einwurf kam das Spielgerät irgendwie in die Mitte, wo Marlon Brömel keine Mühe hatte den Ball zur Gästeführung über die Linie zu drücken. Die Hausherren steckten aber deswegen nicht auf und versuchten nunmehr weiter mit allen Mitteln den Ausgleich zu erzielen. Die beste Möglichkeit dazu besaß der eingewechselte Youngster Kristian Lorenz, welcher sich erst stark behauptete, dann aber knapp über das Gerataler Gehäuse schoss (83.). Die Quittung dafür gab es wieder postwendend auf der anderen Seite, wo zwar Torhüter Maximilian Jünger zunächst noch als Sieger in einem Eins-Gegen-Eins hervorging, der Ball aber wieder bei den Gästen landete und nach Zuspiel von außen abermals Marlon Brömel freistehend vor dem Tor keine Mühe hatte und mit seinem Doppelpack für den endgültigen Knock-Out sorgte (86.). Am Ergebnis änderte sich danach nichts mehr und so gingen die 3 Punkte nach einer äußerst effektiven Gästevorstellung und dem Schlusspfiff des Unparteiischen Martin Falk im Reisegepäck mit in Richtung Thüringer Wald.
Epilog
Was bleibt ist die Ernüchterung über völlig unnötig hergeschenkte Punkte, mit denen man sich tabellarisch etwas Luft zum kommenden Derbygegner Neustadt hätte verschaffen können. So aber gehen beide SOK-Teams mit 31 Punkten weiter im Gleichschritt, denn auch Neustadt verlor sein Heimspiel gegen den neuen Ligaprimus Fahner Höhe. Der große Showdown folgt vor hoffentlich ansehnlicher Kulisse am kommenden Wochenende.
Nachwort zum Spiel von Trainer Roger Fritzsch
"Wir kamen eigentlich gut in diese Partie, gehen auch verdient in Führung, schaffen es aber dann erneut nicht unsere Chancen zum 2:0 zu nutzen. Geratal kommt aus dem Nichts durch ein Eigentor von Keeper Jünger zum Ausgleich. In der zweiten Halbzeit waren wir zwar weiterhin am Drücker, es fehlte aber an Genauigkeit im Passspiel und die letzte Entschlossenheit im Torabschluss. Beim Führungstreffer der Gäste legt Lukas Nietsch unfreiwillig den Ball für die Gäste auf. Im Gegenzug verpasst Kristian Lorenz völlig freistehend den Ausgleich zu erzielen. Beim dritten Gegentreffer fehlte jegliche Kommunikation zwischen unserem Keeper und seinen Vorderleuten. So kommen die Gäste ohne große Angriffsbemühungen zu einem Dreier, der auf Grund ihrer Abgezocktheit und unserer enormen Fehlerquote dann eben auch verdient ist!"
Quelle: Stefan Strauß